Berlin: (hib/VOM) Durch die EU-Erweiterung ergeben sich für Deutschland als Reiseland "große Potenziale". Zu diesem Ergebnis kommt das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) in einem Projekt zur Technikfolgenabschätzung mit dem Titel "Zukunftstrends im Tourismus". Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat das Projektergebnis jetzt als Bericht ( 16/478) vorgelegt. Danach könnte es Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern in den nächsten Jahren gelingen, Marktanteile als Zielland der Reisenden hinzu zu gewinnen.
Für die beiden bevölkerungsreichsten osteuropäischen Nachbarländer Polen und Tschechien sei Deutschland mit Marktanteilen von 35 Prozent (Polen) und 19 Prozent (Tschechien) die bedeutendste Zielregion, heißt es in dem Bericht. Es sei zu erwarten, dass die rasch wachsende Kaufkraft der Bürger in den neuen EU-Ländern den Urlaubstourismus von dort positiv beeinflusst. Große Bedeutung im Reiseverkehr aus den osteuropäischen EU-Staaten nach Deutschland hätten bereits jetzt die Geschäftsreisen. Das TAB empfiehlt, das besondere Augenmerk auf Geschäftsreisen aus den EU-Ländern zu richten, da diese einen großen Anteil der Übernachtungsreisen nach Deutschland ausmachten. Die zunehmende wirtschaftliche Integration zwischen alten und neuen EU-Staaten werde den Geschäftsreisetourismus beleben, heißt es. Zwischen 20 und 30 Prozent aller Übernachtungsreisen aus den neuen EU-Staaten nach Deutschland werden dem Bericht zufolge zu Verwandten und Freunden unternommen, sodass zumeist privat übernachtet werde. Ansonsten würden neben Ferienwohnungen oder Campingplätzen vor allem Hotels der niedrigen und mittleren Preisklasse aufgesucht, was vermutlich in den nächsten Jahren so bleiben werde. Generell könnten Wettbewerbsvorteile der heimischen Tourismuswirtschaft besser erschlossen werden, wenn Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Tourismuswirtschaft, etwa in Form steuerlicher Benachteiligung oder rechtlicher Vorschriften und Auflagen, durch eine Harmonisierung innerhalb der EU abgebaut würden, stellt das TAB fest.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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