Berlin: (hib/WOL) Die Bundesregierung soll
sich für die Durchsetzung der tatsächlichen
Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Deutschland
einsetzen. Dies erklärt die FDP in einem Antrag (
16/832). Danach muss Frauenpolitik in dem
Bewusstsein betrieben werden, dass Frauen mehrheitlich besser
qualifiziert sind als jemals zuvor und für die Gesellschaft
besondere Perspektiven, Wissen und Erfahrungen mitbringen. Die
Liberalen führen an, wirkungsvollste Triebfeder für ein
Engagement zur Frauenförderung sei es, Gleichstellung als
Erfolgsfaktor zu erkennen. Dies gelte besonders für die
Arbeitswelt. Angesichts eines sich ständig
vergrößernden Wettbewerbs um die besten Fachkräfte
in einer alternden Bevölkerung sei es für die eigene
Organisation ein Verlust, wenn weibliche Potenziale sich auf Grund
von Diskriminierungen nicht optimal entfalten könnten.
Insgesamt müsse es ein zentrales Anliegen der Förderung
der Gleichberechtigung sein, Frauen eine nachhaltige
existenzsichernde Integration in den Arbeitsmarkt mit
wirtschaftlicher Sicherheit und Unabhängigkeit auch im Alter
zu bieten. Fehlanreize im Steuer- und Transfersystem wie etwa
Steuerklasse fünf sowie Schwächen in der
Arbeitsmarktvermittlung und die hohe Regulierungsdichte
müssten abgebaut werden, erklärt die Fraktion.
Schließlich sei auch die Förderung von
Existenzgründungen bei Frauen fortzusetzen. Als bisher
unterrepräsentierte Gruppe unter den Selbstständigen
sollten Frauen im Rahmen bestehender Programme angesprochen und
unterstützt werden. Dies müsse bereits in Schulen,
Berufsbildung und Studium beginnen, um Gründergeist und
unternehmerisches Denken zu fördern. Allerdings haben danach
nicht nur Frauen ein Recht, ohne Diskriminierung Führungs- und
Entscheidungspositionen einzunehmen. Auch Männern müssten
Chancen zur Erweiterung ihres Rollenspektrums gegeben werden. Dies
gelte unter anderem auch für einen Abbau von Vorurteilen in
Bezug auf eine erweiterte oder ausschließliche
Familientätigkeit eines Mannes. Die Regierung solle Strategien
zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen
und Männer entwickeln und Angebote für eine hochwertige
Kinderbetreuung ausbauen. Dazu sei ein Kinderbetreuungsgipfel
einzuberufen, um gemeinsam mit Ländern und Kommunen ein
ganzheitliches Konzept für flexible Modelle zu
erstellen.