Berlin: (hib/MPI) Die FDP-Fraktion fordert
eine Neuausrichtung der EU-Mittelmeerpolitik. In einem Antrag (
16/848) hebt sie zur Begründung hervor,
dass die Ergebnisse der bisherigen Bemühungen im so genannten
Barcelona-Prozess "ernüchternd" seien. So seien außer
"sehr ermutigenden Veränderungen in Marokko in den
südlichen EU-Nachbarländern nur geringe Fortschritte bei
Demokratisierung und Durchsetzung der Menschenrechte erzielt
worden". Die Bundesregierung solle daher aufgefordert werden, sich
in Brüssel dafür einzusetzen, dass die finanzielle
Förderung künftig schwerpunktmäßig auf
deutliche Demokratisierungsfortschritte setzt, heißt es in
dem Antrag. Die euro-mediterrane Partnerschaft wurde auf einer
Konferenz der EU-Außenminister und der Partnerländer in
Barcelona im Jahr 1995 in Leben gerufen, weswegen sie auch als
Barcelona-Prozess bezeichnet wird. Die FDP-Fraktion verlangt, dass
die EU in Zukunft ihre finanzielle Unterstützung für die
südlichen Mittelmeer-Anrainer verstärkt
Nichtregierungs-Organisationen zukommen lassen müsse. Bislang
sei der Aufbau der Zivilgesellschaft in diesen Ländern
nämlich "sträflich vernachlässigt" worden.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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