Berlin: (hib/MPI) Die FDP-Fraktion hinterfragt den möglichen Ausschluss von Insulinanaloga von der Liste der erstattungsfähigen Präparate für Diabetiker aus Kostengründen. In einer Kleinen Anfrage ( 16/888) will sie von der Bundesregierung wissen, wie viele Menschen mit Typ-2-Diabetes derzeit mit Insulinanaloga behandelt werden und wie hoch die jährlich neu mit Insulinanaloga behandelte Zahl der Patienten in den vergangenen Jahren gewesen ist. Zudem wollen die Liberalen wissen, wie die Bundesregierung einen Ausschluss aus der vertragsärztlichen Versorgung bewertet. Die Abgeordneten rechnen damit, dass eine solche Entscheidung die heimische Arzneimittelforschung schwächen würde.
Der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte, Krankenkassen und Patientenvertreter erwägt, mit den Insulinanaloga erstmals ein Medikament ausschließlich aus Kostengründen aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen zu streichen, so die Liberalen. Grundlage für die Überlegungen ist eine Untersuchung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Der Anfrage zufolge sollen zwar bereits mit Insulinanaloga behandelte Patienten ihr Medikament weiter erhalten, neue Patienten mit Typ-2-Diabetes würden aber nur noch das günstigere Humaninsulin verordnet bekommen.
Die FDP-Fraktion will wissen, worin "der Unterschied in der Wirkweise der kurz wirksamen Humaninsuline und der rasch wirkenden Insulinanaloga besteht". Zudem geht es darum, ob das Bundesgesundheitsministerium bei seiner Prüfung der Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses auch die Leitlinien de International Diabetes Federation (IDF) einbezieht.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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