Berlin: (hib/MPI) Die Bundesregierung
hält die Gesundheitsversorgung für psychisch kranke
Kinder und Jugendliche für ausreichend. In ihrer Antwort (
16/1051) auf eine Kleine Anfrage der
FDP-Fraktion (
16/889) teilt sie mit, ihr lägen "keine
Erkenntnisse über generelle Versorgungsprobleme" vor. Es seien
jedoch Äußerungen verschiedener Berufsverbände und
der Bundespsychotherapeutenkammer über Engpässe
beispielsweise in ländlichen Gebieten und in Ostdeutschland
bekannt. Eine gesonderte Bedarfsplanung für Kinder- und
Jugendpsychotherapeuten halte sie dennoch nicht "für unbedingt
erforderlich", schreibt die Regierung weiter. Sachgerecht sei
vielmehr, lokalen Versorgungsengpässen mit der
Möglichkeit der Sonderbedarfszulassung zu begegnen. Die
Liberalen hatten unter Hinweis auf Angaben der
Bundespsychotherapeutenkammer hervorgehoben, "dass ein Besorgnis
erregend hoher Anteil von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
von zirka fünf Prozent psychisch auffällig
beziehungsweise krank" sei. Die Bundesregierung bestätigt
diese Zahl. Nach ihren Informationen seien fünf Prozent der
Kinder "unbedingt behandlungsbedürftig". Die Wissenschaft sei
sich in der Einschätzung, wie viele Kinder und Jugendliche
unter behandlungsbedürftigen psychischen Störungen
leiden, uneinig, heißt es in der Antwort weiter. Eine
Schätzung gehe von fünf bis sieben Prozent aller Kinder
und Jugendlichen aus, eine andere von zwölf bis zwanzig
Prozent. Unter Hinweis auf eine Stellungnahme der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der
Spitzenverbände der Krankenkassen schreibt die Regierung, bis
zum 31. Dezember 2005 seien 2.485 Kinder- und
Jugendpsychotherapeuten zur vertragsärztlichen Versorgung
zugelassen gewesen. Eine Versorgungszulassung hätten zudem 598
Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
-psychotherapie gehabt.