"Bevormundungsversuchen" gegenüber Lateinamerika
entgegenwirken
Entwicklungszusammenarbeit/Antrag -
06.04.2006
Berlin: (hib/BOB) Die Bundesregierung
müsse darauf drängen, dass die politischen Diskussionen
über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der
Europäischen Union und den Ländern Lateinamerikas
zukünftig "offen und öffentlich" stattfinden. Dies ist
eine der Forderungen eines Antrages der Linksfraktion (
16/1126), der aus Anlass des Mitte Mai dieses
Jahres in Wien stattfindenden Gipfeltreffens der Staats- und
Regierungschefs Lateinamerikas und der Karibik sowie der EU
stattfinden soll. Die wechselseitigen Angebote und Forderungen aus
den laufenden Verhandlungen seien offen zu legen. Die
Verhandlungsposition der EU-Kommission solle die Regierung im
Bundestag in einer Erklärung noch vor dem Gipfel zur Debatte
zu stellen. Die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten
der EU sollten den gegenwärtigen Prozess der regionalen
Neuordnung Lateinamerikas respektieren, der sich von einer
gesamtamerikanischen Freihandelszone ab- und einer
Südamerikanischen Union zuwendet. Ein solcher Prozess
dürfe nicht durch eine vorherige völkerrechtliche
Festschreibung "neoliberaler Strukturen" in den Ländern des
Mercosur konterkariert werden. Es sollte ferner darauf verzichtet
werden, Lateinamerika "scheinparlamentarische Strukturen" und der
gemeinsamen Partnerschaft ein Sekretariat als "bürokratische
Überwachungsinstanz" überzustülpen. Den
"fragwürdigen Ansätzen" der EU-Kommission und von Teilen
des Europäischen Parlaments sei kritisch zu begegnen. Auf dem
Gipfel selbst sei jeglichen "Bevormundungsversuchen" der EU
gegenüber Lateinamerika entgegen zu wirken.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
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