Berlin: (hib/SUK) Die Bundesregierung wird
sich nicht für eine Förderung des Projekts "65 Jahre
Generalplan Ost" des Vereins zur Völkerverständigung mit
Mittel-, Süd- und Osteuropa einsetzen. Das teilt sie in ihrer
Antwort (
16/1105) auf eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion (
16/973) mit. Ein entsprechender Antrag auf
Mitfinanzierung durch den Hauptstadtkulturfonds sei zunächst
ohne Begründung zurückgezogen worden. Gleichzeitig sei
ein neuer Antrag auf Förderung einer Konferenz eingereicht
worden, der jedoch keinen neuen Kosten- oder Finanzierungsplan
enthalten habe. Zudem habe er auch keinen "kulturell-inhaltlichen
Ansatz" enthalten, der für eine positive
Förderentscheidung maßgeblich gewesen wäre. Man
habe die Antragsteller mehrfach darauf hingewiesen, dass der
Hauptstadtkulturfonds für ein Projekt dieser Zielrichtung
"nicht die geeignete Fördereinrichtung" darstelle. Weitere
Maßnahmen der Bundesregierung für die Förderung des
Projekts seien daher nicht vorgesehen. Die Regierung weist weiter
darauf hin, dass einzelne Aspekte des "Generalplan Ost" in
Gedenkstätten, Ausstellungen, wissenschaftlichen Publikationen
und Veranstaltungen behandelt würden. Die Forschungsgruppe zur
Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1920 bis 1970 habe
2002 in Berlin ein Symposium über den "Generalplan Ost"
veranstaltet und 2006 den Tagungsband zur Veranstaltung
veröffentlicht. Die Erinnerung an die Opfer des "Generalplan
Ost" sei Bestandteil zahlreicher Gedenkorte und Veranstaltungen, in
denen aller Opfer des NS-Regimes gedacht werde. Gefragt was die
Regierung, um die Frage der "Beutekunst" in den Beziehungen zur
Russischen Föderation und weiteren Nachfolgestaaten der
Sowjetunion zu klären, heißt es, man werde die
Verhandlungen insbesondere mit Russland zur Rückgabe von
deutschem Kulturgut, das nach dem Zweiten Weltkrieg mitgenommen
wurde, "auf der Grundlage des Völkerrechts und der bilateralen
Verträge intensiv weiterführen".