Berlin: (hib/SAS) Für ein weltweit
gültiges UN-Moratorium der Grundschleppnetzfischerei auf der
Hohen See machen sich Bündnis 90/Die Grünen stark.
Dafür soll sich die Bundesregierung "vehement" in
internationalen Gremien einsetzen. Von allen legalen
Fischereimethoden auf der Hohen See bezeichnet die Fraktion die
Schleppnetzfischerei in ihrem Antrag (
16/1151) als die "schädlichste". Sie
reiße mit ihren mit schweren Eisenplatten und Vorlaufketten
ausgerüsteten Netzen "alles in Stücke oder zermalme" es.
Dabei würden die Grundschleppnetze nicht nur die zum weiteren
Verkauf geeigneten Fische einfangen, sondern auch große
Mengen an weiteren Tierarten als Beifang einholen, die meist tot
auf See entsorgt würden. Es sei zu befürchten, dass mit
der Grundschleppnetzfischerei in der Tiefsee die sensiblen
Fischbestände dauerhaft geschädigt würden, die
Artenvielfalt reduziert werde und sich allenfalls über
Jahrzehnte werde regenerieren können. Zu den elf Nationen, die
auf Hoher See Grundschleppnetze einsetzen, zählen nach Angaben
der Bündnisgrünen Dänemark und die Färöer
Inseln, Estland, Island, Japan, Lettland, Litauen, Neuseeland,
Norwegen, Portugal, Russland sowie Spanien. Bedarf sehen die
Abgeordneten auch für die Entwicklung eines effektiven
Fischereimanagements sowie für die Einrichtung von
Schutzgebieten auf der Hohen See. Mit dem von den Grünen
geforderten Moratorium gewänne man Zeit, um rechtsverbindliche
Schutz- und Managementmaßnahmen zu entwickeln, heißt
es.