Berlin: (hib/SUK) Die Planungen für ein Delfinarium auf Rügen, wo künftig fünf Große Tümmler als "Therapietiere" gehalten werden sollen, sind Anlass einer Kleinen Anfrage ( 16/1210) der Bündnisgrünen. Die Fraktion will wissen, welche Regelwerke zum Schutz von Walen und Delfinen das Handeln der Bundesregierung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene bestimmen und wie hoch die Verletzungs- und Mortalitätsraten bei der Gefangennahme und dem Transport dieser Tiere sind. Mit Blick auf das geplante Delfinarium auf Rügen fragen die Grünen unter anderem, ob dafür Ausnahmegenehmigungen für den Import der Delfine beantragt wurden und woher die Tiere stammen. Die Fraktion äußert die Befürchtung, dass in der strukturschwachen Region im Wahlkreis von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "wirtschaftliche Interessen den Interessen des Tier- und Naturschutzes übergeordnet" werden.
Die Grünen wollen zudem wissen, wie viele Wale und Delfine in der Europäischen Union gegenwärtig in Gefangenschaft gehalten werden und zu welchen Zwecken dies geschieht. Die Bundesregierung soll auch Auskunft darüber geben, ob sie die EU-Zoorichtlinie vom März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos auch für Wale und Delfine anwendet und, falls nein, warum nicht.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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