Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll eine nationale Biodiversitätsstrategie ausarbeiten, fordern Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag ( 16/1497). Darin solle sie angeben, wie das im Bundesnaturschutzgesetz festgelegte Biotopverbundsystem auf mindestens zehn Prozent der Landesfläche verwirklicht ist und was noch dafür getan werden muss. Gesamtstaatlich
repräsentative Naturschutzflächen des Bundes müssten kostenlos in eine Bundesstiftung eingebracht oder an die Länder übertragen werden. Ebenso müsse die Regierung dem Bundestag einmal pro Wahlperiode einen "Bericht zur Lage der Natur" vorlegen.
Die Abgeordneten fordern für die Biodiversität (Erhaltung der biologischen Vielfalt) eine hohe Priorität. Bis 2010 müssten vorzeigbare Ergebnisse vorliegen, um die Verpflichtungen aus dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg im Jahre 2002 zu erfüllen. Die Fraktion sieht im Naturschutz ein enormes Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen Regionen. Durch die Unterstützung integrierter Ansätze könne dieses Potenzial für eine naturgerechte, nachhaltige Entwicklung besser als bisher mobilisiert werden. In der Forschung zur biologischen Vielfalt müssten Analysen über die Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Landschaft Vorrang haben. Auf der Tagesordnung blieben aber auch die Entwicklung von Methoden und Instrumenten zur Integration des Naturschutzes in die verschiedenen Nutzungsbereiche, das Erarbeiten von Leitbildern zur Erhaltung von Kulturlandschaften sowie von innovativen Ansätzen für Umweltkommunikation und für das "Lernen für nachhaltige Entwicklung". Schließlich müsse mit Modellprojekten die Wiederansiedlung von seltenen Arten, die vom Aussterben bedroht sind, unterstützt werden.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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