Berlin: (hib/JBU) In deutschen Gewässern der Nord- und Ostsee werden nach Angaben der Bundesregierung keine Wale oder Delfine (Cetacea) gefangen. Dies teilt sie in ihrer Antwort ( 16/1378) auf eine Kleine Anfrage der Grünen ( 13/1210) mit. Ob dies auch in anderen EU-Staaten der Fall sei, ist der Regierung nach eigenen Angaben nicht bekannt. Sie habe daher auch keine Informationen zur Verletzungs- und Mortalitätsrate bei deren Fang. Gleiches gelte auch für den Transport. Soweit es sich um Transporte in Deutschland handle, seien diese ohne Verluste und bei nur wenigen Verletzungen über die Bühne gegangen. Die Regierung weist darüber hinaus auf die verschiedenen Bestimmungen, Verordnungen und Richtlinien hin, welche zum Schutz von der Cetacea-Delfine zu berücksichtigen sind.
Im Hinblick auf den Import von Cetacea-Delfinen aus Nicht-Eu-Ländern verweist die Regierung auf die Jahresstatistiken der EU. Demnach sind in den letzten zehn Jahren insgesamt 51 Tiere in die EU eingeführt worden, davon vier zu wissenschaftlichen Zwecken nach Deutschland. Informationen über illegal nach Deutschland importierte Wale und Delfine liegen der Regierung nach eigener Darstellung nicht vor. Derzeit würden in Cetacea-Delfine in Duisburg, Münster, Nürnberg und Soltau gehalten. Eine Schließung von Delfinarien aus arten- und tierschutzrechtlichen Überlegungen sei nicht vorgesehen. Die Regierung vertritt die Auffassung, dass die tierschutzrechtlichen Vorgaben die Haltung entsprechender Arten nicht ausschließen würden.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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