Berlin: (hib/BOB) Die Zahl der tauglich für den Wehrdienst gemusterten jungen Männer ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung ( 16/1760) auf eine Kleine Anfrage der FDP ( 16/1566) hervor. Seien im Jahr 2003 noch 83,3 Prozent der Gemusterten tauglich gewesen, so seien es 2004 nur noch 79,2 Prozent und letztes Jahr 61,1 Prozent gewesen. Bis einschließlich April dieses Jahres seien 57 Prozent der Männer als wehrdienstfähig eingestuft worden.
Die Bundesregierung ist im Übrigen der Überzeugung, dass mit der heutigen und in Zukunft vorgesehenen Ausgestaltung der Wehrpflicht der Grundsatz der Wehrgerechtigkeit gewahrt ist. Um die Wehrpflicht weiter zu stärken, sei beabsichtigt, die Anzahl der zum Grundwehrdienst einzuberufenden jungen Männer dauerhaft zu erhöhen. Dafür sei entschieden worden, die Zahl derjenigen, die im Durchschnitt eines Jahres in den Streitkräften Dienst leisten, von ursprünglich 32.000 (2006) und 30.000 (2007) jeweils auf 35.000 zu erhöhen. Der "weitaus überwiegende" Teil der jungen Männer leiste schon jetzt seinen Grundwehrdienst. Vom Geburtsjahrgang 1982 seien bei einer Gesamtjahrgangsstärke von knapp 110.000 von fast 446.000 jungen Männern nicht wehrdienstfähig gewesen. Knapp 42.000 seien von einer Ausnahmeregelung betroffen gewesen. Insgesamt hätten knapp 229.000 junge Männer ihren Wehr- oder Zivildienst geleistet. Laut Mitteilung der Regierung sind im Zivildienst 98 Prozent der Stellen besetzt. Es sei nicht geplant, die Stellenzahl aufzustocken.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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