Berlin: (hib/VOM) Die Vorbildfunktion Prominenter bei der Zahlung von Steuern "in Zeiten knapper Kassen" hat die Linksfraktion zum Gegenstand einer Kleinen Anfrage ( 16/1803) gemacht. Die Abgeordneten sorgen sich, dass in dieser Hinsicht das Verhalten von Franz Beckenbauer (Vorsitzender des Organisationskomitees zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006, Präsident des FC Bayern München und Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes) von der Bundesregierung akzeptiert wird. Aufgrund seines Wohnsitzes im österreichischen Kitzbühel zahle Beckenbauer keine Einkommensteuer in Deutschland oder könne deren Zahlung "zumindest in beträchtlichem Umfang" vermeiden, obgleich er zu den Spitzenverdienern in diesem Land zähle. Die Regierung soll die Steuerflucht-Vorwürfe gegenüber Beckenbauer bewerten und sagen, was sie tun will, um den Eindruck zu verhindern, dass "Steuerflucht" gebilligt werde. Sie soll ferner erläutern, wie die "psychologische Wirkung" auf das Leitungspersonal von Konzernen und Großbanken verhindert werden kann, die sich angesichts "dieser öffentlichen Akzeptanz" dazu ermuntert sehen könnten, ebenfalls das Ausland zur Steuervermeidung zu nutzen.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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