Berlin: (hib/ANK) Die Strahlenbelastung durch den Atomunfall von Tschernobyl ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Dennoch fänden sich in einigen Lebensmitteln immer noch erhöhte Cäsium-Werte, heißt es im Bericht zur Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2005, den die Bundesregierung als Unterrichtung ( 16/3084) vorgelegt hat. Auch der Beitrag von Atomkraftwerken, sonstigen kerntechnischen Anlagen und der Hinterlassenschaften des Uranbergbaus zur gesamten Dosis lag 2005 demnach deutlich unter einem Prozent und damit bei den meisten Anlagen weit unterhalb der genehmigten Jahreswerte.
Den größten Anteil an der durch Menschen entstandenen Strahlungsbelastung habe die Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlung in der Medizin, heißt es weiter. Ihr Einfluss sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. So habe zum Beispiel die Zahl der Computertomographien von 2002 auf 2003 um drei Prozent zugenommen. Auch die mittlere und effektive Dosis der Bevölkerung durch Röntgenstrahlung steige seit 1996 stetig.
Die Anzahl der Personen, die aus beruflichen Gründen einer erhöhten Strahlung ausgesetzt sind, sei auch 2005 weitgehend konstant geblieben. Hoch sei die Dosis unter anderem bei Berufen im Flugverkehr, in der Industrie, in kerntechnischen Anlagen und in der Medizin. Immer weniger Personen seien dabei aber einer besonders hohen Strahlung ausgesetzt sind, ihre Zahl nehme kontinuierlich ab.
Eine Grenzwertüberschreitung durch die elektromagnetische Strahlung von Mobilfunksendeanlagen gebe es in den für die Bevölkerung zugänglichen Bereichen nicht. Dennoch habe es auch 2005 kontroverse Diskussionen über die gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks gegeben. Das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm unterstütze 51 Forschungsprojekte aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Der Etat von 17 Millionen Euro werde voll ausgeschöpft. Durch einheitliche Messvorschriften habe die Bundesnetzagentur die Möglichkeit zum Vergleich der Sendeanlagen eröffnet.
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