Zuschuss des Bundes an Leistungen für Langzeitarbeitslose
erhöht
Haushaltsausschuss - 09.11.2006
Berlin: (hib/MIK) Der Haushaltsausschuss
hat am Mittwochabend die Beteiligung des Bundes an den Leistungen
für Unterkunft und Heizung für Langzeitarbeitslose um 2,3
Milliarden Euro auf 4,3 Milliarden Euro erhöht. Bei den
Etatberatungen 2007 des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales wurde auf Antrag der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD
außerdem der Zuschuss des Bundes an die allgemeine
Rentenversicherung um 181 Millionen Euro aufgestockt. Dafür
sollen im kommenden Jahr insgesamt 17,86 Milliarden Euro zur
Verfügung stehen. Mit der Erhöhung wird der Zuschuss an
die aktuelle Rentenschätzung vom Oktober 2006 und die
Steuerschätzung vom November 2006 angepasst, heißt es
zur Begründung. Außerdem wurde der Aussteuerungsbetrag
der Bundesagentur für Arbeit von 5,1 Milliarden Euro auf 4
Milliarden Euro gekürzt. Der Bundesminister für Arbeit
und Soziales, Franz Müntefering (SPD), erklärte bei den
Etatberatungen, dass er den Ansatz von 21,4 Milliarden Euro
für das Arbeitslosengeld II (Alg II) für "erreichbar"
halte. Er verwies dabei auf die positiven Wirkungen in der
jüngsten Zeit auf dem Arbeitsmarkt. Die Sprecher der Koalition
hielten die Senkung der Lohnnebenkosten auf 4,2 Prozent für
"positiv", da den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern mehr Mittel zu
Verfügung stünden. Dies werde sich positiv auf die
Binnennachfrage auswirken. Der Sprecher der Union forderte
darüber hinaus, dass die gesetzlichen Maßnahmen beim Alg
II "unverzüglich" umgesetzt werden müssten. Die
FDP-Fraktion legte vergebens Einsparvorschläge von insgesamt
3,6 Milliarden Euro vor. Sie kritisierte weiter, dass im
120-Milliarden-Euro-Etat des Arbeitsministeriums kein Beitrag zur
Konsolidierung des Haushaltes erbracht werde. Die Linksfraktion
forderte unter anderem erfolglos, den Grundbetrag für Alg II
auf 420 Euro zu erhöhen. Bündnis 90/Die Grünen
betonten, dass die großen Reformanstrengungen bei der
Bundesagentur für Arbeit jetzt "deutliche Erfolge" zeitigen
würden. Trotzdem berge der Etat des Ministeriums bei den
Ausgaben zum Beispiel im Bereich des Alg II große Risiken.
Die Fraktion ging davon aus, dass die dort eingeplanten 21,4
Milliarden Euro nicht reichen würden.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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