Berlin: (hib/WOL) Die Verteilung der
Arbeitsstellen der Regierung zu 54 Prozent in Bonn und zu 46
Prozent in Berlin "ist 16 Jahre nach Herstellung der deutschen
Einheit überholt und in höchstem Maße ineffizient".
In einem Antrag (
16/3284) fordert die Linksfraktion die
Bundesregierung auf, ein "Beendigungsgesetz" zum Berlin-Bonn-Gesetz
vorzulegen, das den jetzigen Zustand der Zweiteilung der Regierung
zwischen der Bundeshauptstadt und der Stadt am Rhein aufhebt. Das
Berlin-Bonn-Gesetz zur Sicherstellung einer dauerhaften und fairen
Arbeitsteilung zwischen beiden Städten habe sich zwar seit
seiner Annahme im Jahr 1994 bewährt, die derzeitige Verteilung
werde aber einer "zukunftsfähigen Politikgestaltung" im
Hinblick auf die Hauptstadtrolle Berlins, sowie der Koordinierung
der Regierungsarbeit und der Beziehungen zwischen Parlament und
Regierung nicht mehr gerecht. Die Regierung wird nun aufgefordert,
einen Umzugsplan für alle Bundesministerien aufzustellen, mit
dem bis etwa zum Jahr 2012 die Zusammenführung aller
Ministerien in Berlin erfolgen soll. Auch sei eine
Standortübersicht von Ämtern und vergleichbaren
nachgeordneten Einrichtungen in Bonn vorzulegen, die in diesem
Zusammenhang ebenfalls ihren Standort wechseln. Vom Umzugskatalog
auszunehmen seien hingegen Einrichtungen, die in ihrem Wirken
ausdrücklich mit der Region Köln-Bonn verbunden sind wie
etwa das Haus der Deutschen Geschichte oder welche durch Anwendung
moderner Kommunikationsmittel ihre Funktion gegenüber der
Regierung ohne Einschränkung erfüllen können. Dies
gelte etwa für das Bundeszentralregister.