Berlin: (hib/VOM) Die FDP-Fraktion
plädiert dafür, das Gebietsmonopol der
Bezirksschornsteinfegermeister abzuschaffen. Wie es in einem Antrag
(
16/3344) heißt, nehme der
Schornsteinfeger als "beliehener Unternehmer" neben seinen
klassischen Aufgaben inzwischen in erster Linie Aufgaben auf dem
Gebiet des Immissionsschutzes und der rationellen Energieverwendung
war. Der Bezirksschornsteinfegermeister habe vom Staat ein
Prüf- und Gebietsmonopol verliehen bekommen. Dafür gibt
es nach Meinung der Liberalen keine Begründung mehr. Die
Pflicht des Anlagenbetreibers, die vorgeschriebenen Arbeiten vom
Schornsteinfeger erledigen zu lassen, führten häufig
dazu, dass es zu gebührenpflichtigen Doppelarbeiten bei der
Emissionsmessung kommt, weil etwa auch Wartungsverträge mit
einem Heizungs- und Sanitärbetrieb bestehen. Nach einer Studie
im Auftrag des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks von
2003 gebe es rund 8.100 Schornsteinfegerbetriebe mit rund 25.000
Mitarbeitern. Die von ihnen vorgenommene Energieberatung ziehe ein
Investitionsvolumen von etwa 132 Millionen Euro nach sich. Die
Messungen nach dem Immissionsschutzrecht nähmen zu,
während die klassischen Aufgaben des Schornsteinfegers immer
weiter zurückgingen. Die Regierung wird aufgefordert, ein
Wettbewerbssystem zu entwickeln, um Doppelmessungen zu vermeiden
und eine unbürokratische Anlagenkontrolle zu
gewährleisten. Darüber hinaus sollten die
Schornsteinfeger von "sachfremden Pflichten" befreit werden.
Überflüssig sei die Regelung im Schornsteinfegergesetz,
dass der Schornsteinfeger seinen Wohnsitz im Kehrbezirk oder in
dessen Nahbereich haben müsse. Gleiches gelte für die
Regelung, wonach der Schornsteinfeger Mitglied der Feuerwehr sein
müsse. Geändert werden sollte nach Meinung der Fraktion
auch die Handwerksordnung. Auch Schornsteinfegergesellen sollten
sich nach sechsjähriger Tätigkeit, davon vier Jahre in
leitender Funktion, grundsätzlich selbstständig machen
können. Dies gelte umso mehr, wenn das Gebietsmonopol
abgeschafft werde, heißt es weiter.