Berlin: (hib/VOM) Nach den Auswirkungen
chinesischer "Produktpiraterie" auf deutsche Unternehmen erkundigt
sich die FDP in einer Kleinen Anfrage (
16/3388). Fünf Jahre nach dem Beitritt
Pekings zur Welthandelsorganisation seien europäische
Investoren schlecht gegen Produktpiraterie und Ideendiebstahl
geschützt, schreiben die Liberalen. Die mangelnde Transparenz
staatlicher Bestimmungen in der Marktordnung seien Haupthindernisse
für Geschäfte in der Volksrepublik. In einem Bericht des
Landesverfassungsschutzes Baden-Württemberg werde beschrieben,
wie deutsche Technologiefirmen Opfer von Produktpiraterie nach der
Kooperation mit chinesischen Partnern oder dem Markteintritt in
China geworden seien. Es werde von Vorkommnissen in deutschen
Unternehmen berichtet, bei denen chinesische Praktikanten und
Hospitanten ohne Erlaubnis große Mengen an Datenmaterial aus
Firmennetzen kopiert hätten, um diese über das Internet
nach China zu senden. Der Anteil kopierter Autoteile in China habe
eine alarmierende Höhe erreicht, heißt es weiter. Die
Liste reiche von gefälschten Bremsbelägen bis zu
Windschutzscheiben, die bei Unfällen zersplittern. Inzwischen
würden nicht mehr nur Konsumgüter kopiert, sondern auch
die Anlagen zu ihrer Fertigung. Zum Teil würden ganze
Textilmaschinen, Werkzeugmaschinen oder die Kernstücke 30
Meter langer Großanlagen nachgebaut. Deutschen Unternehmen
gingen durch chinesische Plagiate jährlich rund 25 Milliarden
Euro verloren. Die Bundesregierung wird aufgefordert, dazu Stellung
zu nehmen und die Arbeit des offiziellen Streitschlichtungsgremiums
bei der Welthandelsorganisation zu bewerten. Schließlich soll
die Regierung sagen, wie sie Unternehmen zu Informationen verhilft,
die auf die besonderen Gefahren eines wirtschaftlichen Engagements
in China für den Schutz des geistigen Eigentums
hinweisen.