Berlin: (hib/WOL) Die Bundesregierung soll
jeder Mutter, die ein nach dem Studium rückzahlbares Darlehen
nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)
bezieht, zusätzlich ein so genanntes "Baby-BAföG"
einräumen. Dies fordert die FDP in einem Antrag (
16/3142). Mit ihrer Initiative wollen die
Liberalen studierenden Müttern an Stelle des jetzt
vorgesehenen Darlehensteilerlasses nach Studienabschluss die
Möglichkeit einräumen, bereits für die Dauer ihres
BAföG-Bezugs eine monatliche Zulage von 280 Euro als so
genanntes "Baby-BAföG" zu erhalten. Außerdem soll sich
die Regierung bei Hochschulen, Ländern und Gemeinden für
ein besseres und größeres Angebot der Kinderbetreuung an
Hochschulen und Vorschulstandorten einsetzen. Die Abgeordneten
begründen ihre Initiative damit, dass junge Menschen "vor
allem dann gefördert werden, wenn sie es am nötigsten
haben". Dies sei kurz nach der Geburt des Kindes. In der Ausbildung
und im Studium fehle es bisher an entsprechenden zielgerichteten
Maßnahmen. So gebe es bei Studierenden mit Kind noch immer
ein erhöhtes Risiko in Bezug auf einen Studienabbruch. So
hätten im Jahr 2000 nur 7,1 Prozent der weiblichen
Studierenden vor oder während des Studiums ein Kind zur Welt
gebracht. Zur Einschätzung des Finanzvolumens wird dargelegt,
in den Jahren 2003 bis 2005 seien Teilerlasse des BAföG nach
Beendigung des Studiums insgesamt in rund 116 000 Fällen mit
einem Gesamtvolumen von 154,6 Millionen Euro gewährt worden.
Nach Ansicht der Abgeordneten sollen diese Mittel den Studierenden
künftig nicht erst nach Beendigung des Studiums, sondern
bereits während des Studiums zur Betreuung, Erziehung und
Bildung ihrer Kinder zukommen. Studierenden Müttern mit
BAföG-Bezug solle damit zusätzlich und ohne
Rücksicht auf die aktuelle Höhe des jeweiligen
BAföG-Betrages ein nicht rückzahlbarer Betrag von 280
Euro im Monat für Kinderbetreuung und Erziehung zur
Verfügung stehen.