Berlin: (hib/WOL) Die Regierung soll den
Gestaltungsspielraum eines Verfassungsgerichtsurteils vom 28.
März zu den Sportwetten nutzen und mit den Ländern einen
Rahmen für ein liberalisiertes Angebot von Sportwetten
erarbeiten. Dies fordert die FDP in einem Antrag (
16/3506). Das Konzept sei rechtzeitig
vorzulegen, um die vom Bundesverfassungsgericht gesetzte Frist
einzuhalten. Nach Auffassung der Liberalen ist die
Aufrechterhaltung des staatlichen Sportwettenmonopols ohnehin mit
erheblichen verfassungs- und europarechtlichen Unwägbarkeiten
verbunden und nicht geeignet, Rechtsicherheit zu schaffen. So gebe
es bei Aufrechterhaltung des staatlichen Monopols Bedenken gegen
die Zukunfts-, Wettbewerbs- und Konkurrenzfähigkeit und damit
gegen die Attraktivität des staatlichen Angebots. Ein an die
engen Vorgaben des Verfassungsgerichts gebundenes Wettmonopol werde
zwangsläufig zu einem schwachen Monopol und bedinge die Gefahr
einer Zunahme illegaler Angebote, betont die FDP. Ein staatliches
Monopol sei im Übrigen auch nicht erforderlich, um die
Verwendung eines erheblichen der Einnahmeanteils aus Sportwetten
zur Förderung öffentlicher oder steuerbegünstigter
Zwecke sicherzustellen. Vielmehr scheide das fiskalische Interesse
des Staates aus, um ein Wettmonopol zu rechtfertigen. Dagegen sei
es unverzichtbar, einen Teil der Einnahmen aus Sportwetten für
gemeinnützige oder öffentliche Zwecke zu verwenden. Diese
Einnahmen könnten durch Konzessionsabgaben, Nutzungsentgelte
und Besteuerungen sichergestellt werden.