Einnahmen der Bundesagentur für Arbeit sinken
Haushaltsausschuss - 29.11.2006
Berlin: (hib/MIK) Die Bundesagentur
für Arbeit (BA) erwartet im kommenden Jahr Einnahmen von
insgesamt rund 39,4 Milliarden Euro. Die Beitragseinnahmen sollen
dabei bei einem Beitragssatz für die Arbeitslosenversicherung
von 4,2 Prozent 30,9 Milliarden Euro betragen. Das geht aus dem
Etatentwurf 2007 der BA hervor, den der Haushaltsausschuss am
Mittwochnachmittag zur Kenntnis genommen hat. Die Ausgaben werden
im Etatentwurf mit 43,7 Milliarden Euro etatisiert. Dadurch
entsteht eine Finanzierungslücke von 4,3 Milliarden Euro.
Diese Summe soll aus der Rücklage entnommen werden. Die
Beitragseinnahmen fallen laut BA damit um knapp 19 Milliarden Euro
geringer aus als in diesem Jahr. Die Einnahmen aus der
Insolvenzumlage sind mit einer Milliarde Euro veranschlagt. Es
werde damit gerechnet, dass im kommenden Jahr eine geringere Zahl
von Arbeitnehmern von Insolvenzen betroffen sein wird. Die
sonstigen Einnahmen liegen mit insgesamt 1 Milliarde Euro um rund
160 Millionen Euro über dem Ansatz für dieses Jahr. Dies
liege insbesondere in den deutlich höheren Zinserträgen
aus der Anlage der Rücklage begründet, heißt es im
Etatentwurf. Bei den Ausgaben entfallen unverändert rund 3,3
Milliarden Euro auf die im Eingliederungstitel zusammengefassten
Ermessungsleistungen der aktiven Arbeitsmarktförderung. In
Höhe von 200 Millionen Euro sind Mittel für ein
Integrationsfortschrittsprogramm für Betreuungskunden
eingeplant. Weitere rund 218 Millionen sollen gezielt zur
Förderung Jugendlicher eingesetzt werden. Damit sollen unter
anderem 12.500 Plätze für Berufsausbildungen in
außerbetrieblichen Einrichtungen finanziert werden. Für
sonstige Leistungen der aktiven Arbeitsförderung hat die
Bundesagentur rund 9,7 Milliarden Euro eingeplant, das sind rund
140 Millionen Euro weniger als in diesem Jahr. Gegenüber 2006
wurden dabei die Ansätze für Überbrückungsgeld
und Existenzgründungszuschüsse um 2,3 Milliarden Euro auf
0,8 Milliarden Euro reduziert. Für den neu geschaffenen
Gründungszuschuss sind Ausgaben in Höhe von rund 1,9
Milliarden Euro veranschlagt. Für das Jahr 2007 rechnet die BA
mit bis zu 179 .000 neuen Förderungen. Insgesamt stünden
somit für die Leistungen der aktiven Arbeitsförderung
rund 13 Milliarden Euro zur Verfügung, heißt es im
Etatentwurf. Diese entspreche in etwa dem Ansatz für 2006 mit
rund 13,1 Milliarden Euro. Gegenüber den voraussichtlichen
tatsächlichen Ausgaben 2006 sei dies eine Steigerung der zur
Verfügung stehenden Ausgabenmittel von rund 1,7 Milliarden
Euro. Die Sprecher der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD
wiesen darauf hin, dass die Mittel der Arbeitsmarktpolitik
verstetigt und auf hohem Niveau fortgeführt würden. Die
positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sei auch auf
Anstrengungen der BA zurückzuführen. Der Überschuss
der BA werde am Ende dieses Jahres voraussichtlich 10 Milliarden
Euro betragen. Die FDP wies darauf hin, dass im kommenden Jahr die
Mittel für die Altersteilzeit steigen werden. Die
Linksfraktion setzte sich dafür ein, einen öffentlichen
Beschäftigungssektor zu schaffen. Außerdem kritisierte
sie, dass die Mittel teilweise zweckentfremdet eingesetzt
würden. Bündnis 90/Die Grünen wollten wissen, ob in
den kommenden Jahren kein Bundeszuschuss mehr benötigt werde.
Der Vertreter der BA erklärte dazu, dass bei "konservativer
Rechnung" 2010 immer noch ein Überschuss von 2 Milliarden Euro
vorhanden sein müsse. Der Vertreter der Regierung wies darauf
hin, dass der Etatentwurf am 13. Dezember im Kabinett beraten
werde.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Dr. Susanne Kailitz, Michael Klein,
Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Siegfried F. Wolf