Berlin: (hib/VOM) Den Fahrradtourismus in
Deutschland umfassend zu fördern, ist das Ziel eines
gemeinsamen Antrags von CDU/CDU und SPD (
16/3609), den der Bundestag heute in erster
Lesung berät. Die Bundesregierung wird aufgefordert zu
prüfen, ob beim Bundesverkehrsministerium eine
länderübergreifende Koordinierungsstelle eingerichtet
werden kann. Diese solle sich um die Weiterentwicklung und
Vereinheitlichung der Infrastruktur sowie um die Abstimmung
zwischen Bundesministerien und den Ländern und Kommunen
kümmern. Der Beirat zum Nationalen Radverkehrsplan solle beim
Aufbau und der Arbeit der Koordinierungsstelle in großem
Umfang beteiligt werden. Ebenso sollten Länder und Kommunen
den Ausbau und die einheitliche Ausschilderung von Radwegen
voranbringen. Die Regierung wird ferner aufgerufen, zusammen mit
den Ländern Aus- und Neubauten von Radwegen in der Nähe
von Flüssen und Wasserwegen in Angriff zu nehmen. Solche
Radwege hätten sich als die beliebtesten und attraktivsten
erwiesen. Darüber hinaus müsse die Qualität der
touristischen und baulichen Infrastruktur entlang der Radfernrouten
regelmäßig geprüft werden. Bei der Deutschen Bahn
AG sei nachzufragen, unter welchen Voraussetzungen die
Fahrradbeförderung im Fernverkehr, auch im
grenzüberschreitenden, verbessert werden kann. Vorgeschlagen
wird darüber hinaus die Errichtung einer zentralen Stelle
für die Vermarktung des Fahrradtourismus. Sie könnte bei
einem Verein angesiedelt werden, heißt es, damit die
touristischen Angebote und das Marketing auf die Bedürfnisse
der Fahrradtouristen abgestimmt werden. Die Abgeordneten dringen
zudem darauf, die fahrradtouristischen Angebote stärker mit
dem Städte- und Kulturtourismus sowie mit wassertouristischen
Angeboten zu vernetzen und gemeinsamen dafür zu werben.
Schließlich sollten sich Länder und Gemeinden darum
bemühen, die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu
verbessern. Der Bund solle bei Bedarf seine Unterstützung
für überregional anwendbare Verkehrssicherheitskonzepte
anbieten, betonen die Fraktionen. Zur Begründung heißt
es, über 50 Prozent der Fahrradtouristen entschieden sich
für einen Urlaub im Inland. Die Nachfrage aus dem Ausland nach
radtouristischen Angeboten in Deutschland sei ebenfalls groß.
Am beliebtesten seien die Wege entlang der Elbe, Weser, Donau, des
Mains, der Ostsee sowie der Oder und Neiße. Die
Attraktivität des Fahrradtourismus führe nicht nur zu
Wachstum im Tourismus, sondern wirke sich auch bei
mittelständisch geprägten Fahrradunternehmen positiv aus,
betonen die Fraktionen.