Berlin: (hib/NCB) 75 so genannte
"Gefährder" halten sich nach Angaben der Bundesregierung
derzeit in Deutschland auf. In der Antwort (
16/3965) auf eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion (
16/3764) verweist die Regierung auf eine
frühere Antwort, wonach mit dem Begriff "Gefährder"
bundeseinheitlich Personen definiert werden, die nichtdeutscher
Staatsangehörigkeit sind und unter konkretem Verdacht stehen,
zu politisch motivierten Straftaten von erheblicher Bedeutung
bereit zu sein. Die Zahl solcher Personen werde aktuell von den
Ländern an den Bund gemeldet. Die Arbeitsgruppe
"Statusrechtliche Begleitmaßnahmen" (AG Status), die
regelmäßig im Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum in
Berlin tage, habe unter anderem die Aufgabe, deutsche
Ausländerbehörden auf mögliche "Gefährder"
aufmerksam zu machen. Die AG Status gebe in Einzelfällen auch
eine Empfehlung, ob gewährtes Asylrecht zu widerrufen sei.
Laut Antwort nutzt die AG Status für ihre Arbeit im Einzelfall
auch Erkenntnisse aus laufenden Asylverfahren des Bundesamtes
für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Den
BAMF-Mitarbeitern sei bewusst, dass diese Erkenntnisse letztlich
auch deutschen und internationalen Geheimdiensten zukommen
können. In die Anti-Terror-Datei oder andere von
Sicherheitsbehörden geführte Projektdateien würden
von den Sicherheitsbehörden nur Daten eingetragen, die sie
selbst gewonnen haben. Das BAMF selbst gebe dort keine Daten ein
und habe auch keinen Zugriff auf die Anti-Terror-Datei. Vor einer
Übermittlung an internationale Geheimdienste werden laut
Regierung alle Umstände eines Falles geprüft.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Michael Klein, Dr.
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