Berlin: (hib/MPI) Die Bundesregierung will
die Mittel zur nationalen Bekämpfung der
Immunschwächekrankheit Aids in diesem Jahr auf 12,2 Millionen
Euro aufstocken. Die Erhöhung um ein Drittel im Vergleich zu
2006 ist Teil eines bis zum Jahr 2010 reichenden Aktionsplans, den
die Regierung als Unterrichtung (
16/4650) vorgelegt hat. Kern deutscher
HIV-/Aids-Bekämpfungspolitik seien Aufklärung und
Prävention, heißt es darin. Hintergrund ist, dass auch
in Deutschland die Infektionszahlen wieder ansteigen. Im
vergangenen Jahr haben sich den Angaben zufolge 2.700 Menschen neu
mit dem HI-Virus angesteckt, das waren rund 200 mehr als noch 2004.
Entwickelt werden sollen Präventionsmaßnahmen
verstärkt für in Deutschland lebende Ausländer.
Erarbeitet haben den Aktionsplan die Bundesministerien für
Gesundheit, für Entwicklung sowie für Bildung und
Forschung. Während der EU-Ratspräsidentschaft will
Deutschland einen gesundheitspolitischen Akzent mit der
Bekämpfung der Immunschwächekrankheit setzen. Ein
Schwerpunkt der europäischen Zusammenarbeit solle in Osteuropa
liegen, heißt es. Dort sei die Zahl der Neuinfektionen
besonders hoch. Wie aus der Unterrichtung weiter hervorgeht, waren
2006 weltweit 39,5 Millionen Menschen mit HIV infiziert, 4,3
Millionen Menschen steckten sich neu an. Seit Beginn der Epidemie
seien mehr als 25 Millionen Menschen an der Krankheit gestorben,
2,6 Millionen Erwachsene und 380.000 Kinder allein im vergangenen
Jahr. Fast 15 Millionen Kinder seien durch Aids zu Waisen oder
Halbwaisen geworden. Die Bundesregierung will international ihr
Aids-Bekämpfungspolitik vor allem an der wirtschaftlichen,
rechtlichen und sozialen Situation von Frauen.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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