Berlin: (hib/AS) Wale sollen weltweit besser geschützt werden. Die Koalition fordert in einem Antrag ( 16/4843), das bereits bestehende Moratorium für den kommerziellen Walfang einzuhalten. Vorschläge, den kommerziellen Fang der Meeressäugetiere wieder einzuführen, werden, so der Antrag, abgelehnt. Gleichzeitig soll bei den anderen EU-Mitgliedstaaten dafür geworben werden, den Schutz der Wale zu gewährleisten. Auch der so genannte "wissenschaftliche Walfang" soll beendet werden. In dem Antrag sprechen sich die Koalitionsfraktionen zudem gegen den Verkauf von Walprodukten wie Speck oder Fleisch aus. Für die Erhaltung der gefährdeten Tierart wird die Einrichtung von Schutzgebieten gefordert - die nicht nur für Wale, sondern auch für Delfine gelten sollen.
In ihrem Antrag weisen CDU/CSU und SPD auf die sehr geringe Vermehrungsrate der Säugetiere hin, wonach Wale maximal alle zwei Jahre einen Nachkommen haben. Die Tiere seien sehr empfindlich und die Mehrzahl der Arten habe sich noch nicht von der Bejagung im vergangenen Jahrhundert erholen. Die Zahl der Blauwale, so der Antrag, wird derzeit auf 200.000 Tiere, der Finnwalbestand auf 350.000 Tiere und die der Buckelwale auf 120.000 Exemplare geschätzt. Trotz des seit 1982 bestehenden Moratoriums betreiben, heißt es weiter, drei Länder noch immer Walfang: Norwegen und Island hätten offiziell Vorbehalt gegen das Fangverbot eingelegt. Island betreibe außerdem so genannten wissenschaftlichen Walfang. Japan ebenfalls. In dem Antrag wird angekündigt, dass Deutschland im Jahr 2008 Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt sein werde, deren Schwerpunkt unter anderem der Schutz maritimer Arten sein werde.
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