Berlin: (hib/AW) Das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK) und die Grenzschutztruppe 9 (GSG 9) der Bundespolizei stehen nicht in der Tradition ehemaliger Kommando-Einheiten der Wehrmacht. Dies betont die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/5380) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/5082). Es lägen keine Erkenntnisse vor, die den Verdacht einer Identifikation von Bundeswehreinheiten oder der GSG 9 mit Verbänden der Waffen-SS oder der Wehrmacht begründen könnten. Im Mittelpunkt ihres Selbstverständnisses stünden die besondere Qualifikation und der Stolz, eine harte und fordernde Ausbildung erfolgreich durchlaufen zu haben. Der Maßstab für das Traditionsverständnis und die Traditionspflege in der Bundeswehr seien das Grundgesetz und die der Bundeswehr übertragenen Aufgaben. Der Bundesregierung lägen auch keine Erkenntnisse über rechtsextreme Auffassungen der ehemaligen Kommandeure der KSK, Brigadegeneral a.D. Reinhard Günzel, und der GSG 9, General a.D. Ulrich K. Wegener, während ihrer Dienstzeit vor.
Die Bundesregierung weist zudem darauf hin, dass das Traditionsverständnis der Bundeswehr oder der Bundespolizei nicht durch Publikationen ehemaliger Kommandeure in Frage gestellt werde. Die Linksfraktion hatte in ihrer Anfrage auf die Publikation "Geheime Krieger - drei deutsche Kommandoverbände im Bild" von Günzel, Wegener und des ehemaligen Kommandeurs der Wehrmachtsdivision "Brandenburg", Oberstleutnant a.D. Wilhelm Walther, verwiesen. Günzel und Wegener hätten in diesem Buch die Division "Brandenburg" als traditionsstiftend für KSK und GSG 9 bezeichnet.
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