Berlin: (hib/WOL) Nach dem Einsatz von
umprogrammierten Mobiltelefonen als Abhörwanzen durch
staatliche Sicherheitsbehörden erkundigt sich die
Linksfraktion in einer Kleinen Anfrage (
16/6328). Die Linke bezieht sich dabei auf
Pressemeldungen, nach denen die deutsche Polizei ferngesteuerte
Handys benutzt, um Kriminelle abzuhören. Die Geräte
würden dabei so umprogrammiert, dass sie ausgeschaltet
aussehen, in Wirklichkeit aber Umgebungsgeräusche
übertragen. Bei der bereits von mehreren
Landeskriminalämtern eingesetzten Technik werde eine Software
genutzt, um die Freisprecheinrichtung zu aktivieren, ohne dass der
Benutzer es merke. Ziel dieser Technik sei es offenbar nicht
allein, nur Telefongespräche des Handy-Benutzers
abzuhören, sondern das Mobiltelefon auch als tragbare Wanze
zur mobilen Raumüberwachung und damit zum Abhören einer
unbegrenzten Zahl von Kontakten und Gesprächsteilnehmern
einzusetzen. Die Fraktion will nun wissen, welche
Sicherheitsbehörden des Bundes diese Technik einsetzen, auf
welcher Rechtsgrundlage das erfolge, wer solche
Abhörmaßnahmen anordne und kontrolliere. Die
Linksfraktion interessiert sich dabei für die Technik und die
Fabrikate entsprechend genutzter Handys und fragt weiter, ob und
inwieweit eine Zusammenarbeit mit Mobiltelefonherstellern erfolge
und welche Firmen das seien.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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