Berlin: (hib/HAU) Es gibt Probleme bei der Sicherheit von Produkten asiatischer Herkunft. Das bestätigte sowohl Holger Brackmann von der Stiftung Warentest als auch Klaus Brüggemann vom Verband der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV) während eines Expertengespräches im Agrarausschuss am Mittwochvormittag. Im Interesse des Verbrauchers sei es daher sinnvoll, das System der freiwilligen Prüfzeichen zu verbessern und zum Kauf derartig geprüfter Produkte zu raten.
Krebs verursachende Weichmacher und polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe werden immer wieder bei Produkten insbesondere aus asiatischer Herkunft festgestellt, sagte Brackmann. Hoher Kostendruck und ein zu geringes Wissen über chemische Zusammenhänge bei asiatischen Herstellern seien die Gründe dafür. Es sei aber auch eine "Mentalitätsfrage", so Brackmann. Es gelte, eine Qualitätsüberwachung von "Anfang bis Ende" zu gewährleisten. Die Prüfung von Baumustern allein reiche nicht aus, da die dort festgestellte akzeptable Norm bei der gesamten Produktion oftmals nicht durchgängig erreicht werde. Überprüft werden müssten auch die Fertigungsstätten, um zu erkennen, ob eine qualitativ hochwertige Produktion dort überhaupt möglich sei. Für den Verbraucher, so kritisierte Brackmann, sei es derzeit schwierig zu erkennen, ob sich ein Produzent um die Produktsicherheit seiner asiatischen Zulieferer gekümmert hat. Eine verbesserte Marktüberwachung dürfe man daher "nicht aus den Augen lassen", ebenso wie eine Weiterentwicklung von Prüfsiegeln wie etwa dem GS-Zeichen, das durchaus "ein Schritt nach vorn" sei.
Wenn man freien Warenverkehr wolle, so Brüggemann, könne die Marktaufsicht nur noch stichprobenmäßig erfolgen. Grundlegende Anforderungen an den Verbraucherschutz seien so nicht zu realisieren. Daher müsse man auf freiwillige Maßnahmen setzen, die durchaus erfolgreich sein könnten. Das GS-Zeichen, das auf den Anforderungen des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes beruhe, habe in der Bevölkerung eine hohe Anerkennung. Es beinhalte eine Baumusterprüfung ebenso wie eine Fabrikprüfung. Das Zeichen gelte fünf Jahre, in denen permanent die Einhaltung der Vorschriften überprüft werde. Verglichen mit der europäischen CE-Kennzeichnung sei das GS-Zeichen aussagekräftiger, so Brüggemann, da es unabhängige Produktprüfungen und Kontrollmaßnahmen vorsehe, die bei der CE-Kennzeichnung nicht verlangt würden.
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