Berlin: (hib/VOM) CDU/CSU und SPD sprechen
sich in einem gemeinsamen Antrag (
16/7281) zu der am kommenden Montag beginnenden
UN-Vertragsstaatenkonferenz in Bali dafür aus, dass sich die
teilnehmenden Staaten auf einen Fahrplan verpflichten, um bis 2009
eine gemeinsame Vereinbarung zu globalen Klimaschutzpolitik nach
2012 zu erarbeiten. Versuche, ein Gegenmodell zu dem vor zehn
Jahren im japanischen Kyoto eingeleiteten UN-Klimaschutzprozess
aufzubauen und es den Einzelstaaten zu überlassen, wie sie den
Klimawandel angehen werden, lehnen die Fraktionen ab. Die
Bundesregierung solle sich in den Verhandlungen über eine
Fortsetzung der globalen Klimaschutzpolitik nach 2012 dafür
einzusetzen, dass die Industrieländer bis 2009 ein
"anspruchsvolles Klimaregime" für die Zeit nach 2012
vereinbaren. International verbindlich solle dabei das Ziel sein,
die globale Oberflächentemperatur nicht mehr als zwei Grad
über das "vorindustrielle Niveau" ansteigen zu lassen. Um
dieses Ziel zu erreichen, müsse der Anstieg der
Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahren gestoppt und
global bis zum Jahr 2050 um mindestens 50 Prozent gegenüber
1990 gesenkt werden. Grundlage für die Verhandlungen auf Bali
sollten die vom "Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)
ermittelten "Emissionskorridore" für die Industriestaaten von
25 bis 40 Prozent bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 sein. Die
Fraktionen rufen die Bundesregierung darüber hinaus auf,
weiterhin die US-Regierung zur Teilnahme am Nachfolgeabkommen
für das Kyoto-Protokoll zu bewegen und sich schrittweise
für die Einbeziehung großer Schwellen- und
Entwicklungsländer wie China, Indien, Brasilien, Mexiko und
Südafrika in das fortgeschriebene Kyoto-Protokoll einzusetzen.
Schließlich sollten die führenden Industriestaaten (G8)
und die fünf großen Schwellenländer einen
"Innovationspakt zur Dekarbonisierung" vereinbaren, wie dies der
Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung "Globale
Umweltveränderungen" empfohlen habe.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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