Berlin: (hib/AW) Die FDP-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, die Zahl der stationären Behandlungsplätze für Bundeswehrsoldaten, die an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden, regelmäßig dem Bedarf anzupassen und ein Kompetenz- und Forschungszentrum zur Behandlung von PTBS an einem der Bundeswehrkrankenhäuser einzurichten. Zudem setzen sich die Liberalen in ihrem Antrag ( 16/7176) dafür ein, dass eine anonyme 24-Stunden-Hotline und ein anonymer psychologischer Bereitschaftsdienst für die betroffenen Soldaten eingerichtet wird. Zudem müsse die Zusammenarbeit und der Wissenstransfer zwischen den Bundeswehrkrankenhäusern, zivilen Spezialkliniken und den Sanitätsdiensten alliierter Streitkräfte intensiviert werden. Die Fraktion fordert zudem von der Regierung die zeitnahe Vorlage eines Maßnahmenkonzeptes für die Betreuung und Behandlung von Soldaten, die an Posttraumatischen Belastungsstörungen leiden.
Die Liberalen begründen ihren Antrag mit dem gestiegenen physischen und psychischen Druck, dem Soldaten in Auslandseinsätzen ausgesetzt seien. So habe sich in den Jahren 2004 und 2005 die Zahl der an PTBS erkrankten deutschen Soldaten gegenüber den Vorjahren verdreifacht. Jährlich müssten rund 200 Soldaten ihren Auslandseinsatz wegen des psychischen Drucks vorzeitig beenden. In den Bundeswehrkrankenhäusern in Hamburg, Koblenz, Ulm und Berlin stünden jedoch jeweils nur zwischen 25 und 33 Betten in den psychiatrischen Abteilungen zur Verfügung. Gemessen an den rund 7.600 Bundeswehrsoldaten, die sich derzeit in Auslandseinsätzen befänden, sei dies zu wenig, schreiben die Liberalen.
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