Zu den konkreten Maßnahmen gehöre dabei die Einrichtung eines EU-Netzwerkes von nationalen Anti-Doping-Agenturen (Nada). Auch sei eine auf EU-Ebene agierende Doping-Monitoring-Task-Force vorstellbar. Dafür müssten die Nada-Codes der einzelnen EU-Staaten harmonisiert werden. Dies jedoch solle auch mit Blick auf internationale Standards geschehen: Es könne nicht sein, so der Ministeriumssprecher, dass deutsche Athleten bei internationalen Wettkämpfen auf Teilnehmer anderer Länder stießen, die über die strengen Kontrollen in Europa lächelten.
Ein weiterer Punkt, den die Regierung auf der Konferenz der EU-Sportminister einbringen will, betrifft die duale Karrieren im Sport sowie die Mobilität von im Sport beschäftigen Menschen. Sie kündigte an, beispielsweise Anerkennungsmöglichkeiten von Ausbildung und Lizenzen durch andere EU-Staaten auf den Weg zu bringen. Daneben soll nach dem Willen der Regierung auch die gesundheitsförderliche Bedeutung von Sport auf dem Ministertreffen eine wichtige Rolle spielen. Der Regierungsvertreter verwies in diesem Zusammenhang auf den nationalen Aktionsplan ”In Form“, der auch im europäischen Kontext von Bedeutung sei.
Die Einführung des Artikels 165 im Vertrag von Lissabon, der eine EU-Kompetenz im Bereich der Sportpolitik schafft, bedeute nicht nur eine große Chance für den europäischen Sport. Die Bundesregierung sei sich sehr wohl des Risikos bewusst, dass mit der Vermischung von Länder- und EU-Kompetenzen Situationen eintreten könnten, die dem Sport nicht immer dienen. Sie werde daher nur solche Maßnahmen vorantreiben, die einen ”europäischen Mehrwert“ brächten und dabei das Subsidiaritätsprinzip einhielten. Gleichwohl, unterstrich der Sprecher des Innenministeriums, sei das Sportministertreffen kommende Woche ein erfreulicher Schritt in die richtige Richtung.
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