Von 1965 bis 1990 arbeitete der Theologe Joachim Gauck im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, die längste Zeit davon als Pastor in Rostock.
1989 gehörte Gauck zu den Mitbegründern des "Neuen Forum", dessen Sprecher er in seiner Heimatstadt wurde. Im Herbst 1989 war er Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstandes gegen die SED-Diktatur.
Im März 1990 zog er als Abgeordneter für Bündnis 90 – den Zusammenschluss mehrerer Bürgerbewegungen – in die zum ersten Mal frei gewählte Volkskammer ein und wurde zum Vorsitzenden des Parlamentarischen Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gewählt.
Am 3. Oktober 1990 wurde er zum Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes berufen; nach Verabschiedung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes des Deutschen Bundestages Ende 1991 war er Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR mit Dienstsitz in Berlin. Fünf Jahre später wurde er für eine zweite Amtsperiode berufen, die am 2. Oktober 2000 endete.
Seit November 2003 ist Joachim Gauck Bundesvorsitzender des Vereins "Gegen Vergessen – Für Demokratie". Nominiert wurde Gauck von SPD und Grünen.