Seit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 haben Einzelpersonen, private Einrichtungen sowie öffentliche Institutionen Erkenntnisse über Menschen zusammengetragen, die bei Fluchtversuchen zu Tode kamen. Die verdienstvollen Nachforschungen vieler engagierter Personen bilden die Grundlage der im Mauermahnmal aufgeführten Zahlenangaben.
Es wurden nicht nur Menschen hier in Berlin und an der gesamten innerdeutschen Grenze bei ihrem Fluchtversuch getötet, sondern auch viele Menschen, die versuchten, über die Ostsee oder über außerdeutsche Grenzen zu fliehen. Andere wurden bereits bei der Vorbereitung ihrer Flucht verhaftet und hingerichtet oder auf andere Weise zu Tode gebracht. Selbst Menschen, die sich nach ihrer Flucht in den Westen sicher fühlten, wurden in der vermeintlichen Sicherheit getötet oder zwangsweise in die DDR zurück gebracht und dort getötet. Auch Soldaten der Nationalen Volksarmee der DDR und Angehörige der Streitkräfte der UdSSR kamen bei Fluchtversuchen an der Mauer zu Tode.
Die bisher bekannten und gesicherten Fälle werden auf den Mauersegmenten in Zahlenangaben nach Jahren geordnet aufgeführt (Stand Dezember 2003).
Die Mauersegmente wurden von Ben Wagin gesichert und mit den Zahlenangaben versehen. Stephan Braunfels, der Architekt des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses, läßt die Mauersegmente dem ursprünglichen Verlauf der Mauer folgen, die wie ein schmerzhafter Fremdkörper in die Architektur einschneidet.
Das Mauer-Mahnmal ist für Besucher öffentlich zugänglich. Der Eintritt ist frei.
Zeit: Freitag bis Sonntag, 11 bis 17.00 Uhr
Ort: Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Schiffbauer-Damm, 10117
Berlin
Gorbatschow in Ost-Berlin; s/w-Print, PE auf Aludibond, UV-Schutzfolie; 1987 / 1997 © Hans Martin Sewcz
12. Juni bis 12. September 2010
Fotos von Sibylle Bergemann, Gundula Schulze Eldowy und Hans Martin Sewcz im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages
Das Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages zählt zu den wenigen authentischen Gedenkorten Berlins, an denen historische Mauerteile an ihrem ursprünglichen Standort zu sehen sind. Die Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten der drei Fotografen zeigt Momente aus der Zeit der Teilung Deutschlands: "Das Denkmal" von Sibylle Bergemann dokumentiert und kommentiert zugleich kritisch den Aufbau des Marx-Engels-Denkmals in Ost-Berlin, die Arbeiterbilder Gundula Schulze Eldowys halten dem leeren Pathos sozialistischer Heldenverehrung die Realität des Werkalltags in der DDR entgegen, und eine Momentaufnahme des Gorbatschow-Besuches in Ost-Berlin von Hans Martin Sewcz hält jenen Wendepunkt im Lauf der Geschichte fest, der wenig später mit dem Fall der Mauer enden sollte.
1941 Geboren in Berlin _1966 Beginn der fotografischen Ausbildung bei Arno Fischer _seit 1967 Freiberufliche Fotografin, insbesondere für "Sonntag. Zeitschrift für Kunst und Literatur" _1970 - 1995 Porträt- und Modefotografie für das Modejournal "Sibylle" _1975 - 1986 Fotografische Begleitung der Entstehung des Marx-Engels-Denkmals in Berlin _1990 Gründungsmitglied von "OSTKREUZ - Agentur der Fotografen” _seit 1994 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin _1995 Stipendium der Körber-Stiftung _1997 Künstlerinnenstipendium des Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten _Lebt und arbeitet in Berlin und Brandenburg und auf Reisen (zuletzt: Jemen, Dakar, Ghana)
1954 Geboren in Erfurt _1977 - 1989 Zyklen "Tamerlan", "Berlin. In einer Hundenacht", "Arbeit", "Aktportraits", "Straßenbild" _1979 - 1984 Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig _1993 - 2000 Aufenthalt in Ägypten und Japan, Zyklen "Ägyptische Tagebücher" und "Das flüssige Ohr" _2001 - 2005 weitere Reisen nach Perú und Bolivien, Zyklus "Das unfassbare Gesicht" _Stipendien :2001 Kunststipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung, Bonn _2004 Stipendium der Stiftung Kulturfonds _Preise: 1996 Japanischer Fotopreis "The 12th Prize for Overseas Photographers of Higashikawa Photo Fiesta '96", _2000 Neuseeländischer Fotopreis "M.I.L.K." _Lebt und arbeitet in Berlin, New York City, Kairo und auf Reisen
1955 Geboren in Halle/Saale _1975-81 Studium an der Hochschule für Graphik und Buchkunst, Leipzig _1980 Studienreise Moskau _1981 Abschlussarbeit "Berliner Gesichter" _1981-1990 Fotoserie DDR-Schaufenster _1984-1988 Übersiedlung nach Berlin-West _1990 Projekt "Deutsche Einheit" Fotografie, Installation, DDR-Verpackungs-Sammlung _1991 Stipendium für Fotografie vom Senator für kulturelle Angelegenheiten _1992 Studienreise USA _ab 1995 Zyklus "ready found" _1998 Kunst am Bau: Blindenschrift in gegossenem Glas zu Ehren Oskar Picht, Sparkasse Uecker-Randow _2001-2009 "Industrial Vegetation" Fotografie, Installation, Skulpturen _2009 3.Preis BUGA Skulpturenwettbewerb Solarzentrum Wietow bei Wismar Lebt und arbeitet in Berlin als Fotograf und Konzeptkünstler