Zum neunten Mal wurde am 4. März der Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages verliehen. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zeichnete den Politikwissenschaftler Nino Galetti für seine Dissertation "Der Bundestag als Bauherr in Berlin. Ideen, Konzepte, Entscheidungen zur politischen Architektur 1991-1998" aus. Galettis Arbeit untersucht die politischen Entscheidungen, die zur heutigen Architektur des Bundestages führten.

Seit 1993 würdigt der Bundestag "hervorragende wissenschaftliche Arbeiten der jüngsten Zeit, die zur Beschäftigung mit den Fragen des Parlamentarismus anregen und zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Praxis beitragen". Der Preis wird seit 1997 alle zwei Jahre verliehen. 32 Wissenschaftler hatten sich dieses Jahr um die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung beworben. Den Preisträger wählt eine Jury aus Politologen, Historikern und Juristen unter dem Vorsitz des Hamburger Staatsrechtlers Ulrich Karpen aus.

Das Gremium würdigte Galettis Arbeit als "beeindruckende Lektüre zur Geschichtspolitik". Das Buch sei "ein Spiegel des gewandelten Selbstbewusstseins des Parlaments im Kontext der Repräsentation der Bundesrepublik Deutschland". Norbert Lammert zeigte sich "glücklich" über die Entscheidung der Jury, weil durch sie die öffentliche Aufmerksamkeit im 60. Jahr der Bundesrepublik auf das Thema Architektur gelenkt werde.