Ausgezeichnet
Leipziger Buchpreis für Karl Schlögel
Karl Schlögel erhält den Leipziger Buchpreis 2009 zur Europäischen Verständigung für sein Buch "Terror und Traum. Moskau 1937". Der mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt Buchautoren, die sich um das gegenseitige Verständnis in Europa, vor allem mit den Ländern Mittel- und Osteuropas, verdient gemacht haben. Der Preis wird am 11. März im Gewandhaus in Leipzig anlässlich der Eröffnung der Buchmesse verliehen.
Der Historiker und Publizist präsentiert in seiner monumentalen und viel gelobten Studie das Schreckensjahr 1937 in der stalinistischen Diktatur. Zugleich schildert er auf faszienierende Weise das Moskau der 30er Jahre als "Schauplatz auf einer Bruchstelle der europäischen Zivilisation".
Der 1948 geborene Karl Schlögel studierte an der Freien Universität Berlin, in Moskau und Sankt Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik. Heute lehrt er als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 von einer internationalen Jury vergeben und gehört inzwischen zu den wichtigsten Literaturpreisen Deutschlands. Das Kuratorium bilden die Stadt Leipzig, der Freistaat Sachsen, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Leipziger Messe GmbH.
Ebenfalls auf der Buchmesse verliehen wird der Preis der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Sachbuch/Essayistik, Belletristik und Übersetzung. Nominiert für den Sachbuch-Preis wurden Matthias Frings für "Der letzte Kommunist. Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau" (Aufbau-Verlag), Andreas Kossert für "Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945" (Siedler Verlag), Herfried Münkler für "Die Deutschen und ihre Mythen" (Rowohlt Berlin Verlag), Jürgen Neffe für "Darwin. Das Abenteuer des Lebens" (C. Bertelsmann) und Karl-Heinz Ott für "Tumult und Grazie. Über Georg Friedrich Händel" (Hoffmann und Campe). Leseproben aller nominierten Titel sind im Internet unter "www.literaturport.de" abrufbar.
Die Auszeichnung der besten Frühjahrs-Bücher ist in den drei Kategorien zu gleichen Teilen mit insgesamt 45.000 Euro dotiert. Unterstützt wird der Preis durch den Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig. Ausgewählt werden die Gewinner von einer siebenköpfigen Jury deutscher Literaturkritiker und Feuilleton-Journalisten. Die Verleihung findet am 12. März um 16 Uhr in der Glashalle des Messegeländes statt.
Terror und Traum. Moskau 1937.
Carl Hanser Verlag, München 2008; 816 S., 29,90 ¤