Bundestagspräsident Lammert: Moment des Innehaltens
Zum Volkstrauertag hat Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert auf die Friedensmissionen der Bundeswehr verwiesen, mit denen sich Deutschland den Lehren seiner Geschichte stelle. In einer zentralen Gedenkstunde wurde am Sonntag, dem 18. November 2007, im Plenarsaal des Deutschen Bundestages der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht.
Reinhard Führer, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, begrüßte als Veranstalter die Gäste. Bundespräsident Dr. Horst Köhler hielt das Totengedenken. Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert sagte in seiner Rede: „Das Gedenken an die Toten ist für uns auch Mahnung, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und danach zu handeln. Wann immer und wo immer wir heute helfen können, Blutvergießen zu beenden und Not zu lindern, wenn wir einen Beitrag leisten können, Versöhnungsprozesse voranzutreiben, wenn wir helfen können, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, dann müssen wir es tun".
Lammert unterstrich, dass Deutschland den Volkstrauertag auch mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges brauche. „Ja, wir brauchen ihn, aus Respekt vor den Millionen Opfern von Krieg und Gewalt. Wir brauchen diese Momente des Innehaltens, genauso wie wir Orte des Gedenkens brauchen, damit das, was geschehen ist, nicht verdrängt wird", sagte Lammert. „Das nationale Gedächtnis, das eine identitätsstiftende Wurzel unseres Verständnisses von Staat und Gesellschaft ist, braucht Stützen der Erinnerung."