Seit April 2008 laufen die Umbauarbeiten an einem
Bürogebäude im Parlamentsviertel an der Kreuzung
Dorotheenstraße/Wilhelmstraße. Eine Außenstelle
des ehemaligen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten
der DDR wird
vollständig entkernt, aufgestockt und mit einer gläsernen
Fassade versehen. Damit soll eine der zentralsten Kreuzungen des
Parlamentviertels ein modernes Erscheinungsbild erhalten.
Das Bau Dorotheenstraße 97/Wilhelmstraße 65-66 wurde als standardisiertes Bürogebäude des Außenministeriums der DDR von 1974 bis 1976 errichtet. Es wird zur Zeit vollständig grundsaniert, damit es der Bundestag dauerhaft nutzen kann. Zuvor befanden sich im Gebäude unter anderem die afghanische Botschaft und Büros der Bundestagsverwaltung.
Nach dem Ende der Umbauarbeiten soll das Gebäude als Abgeordnetenhaus genutzt werden und das Jakob-Kaiser-Haus entlasten.
Die Bundestagsabgeordneten und deren Mitarbeiter werden zudem
leicht in das Jakob-Kaiser-Haus hinüberwechseln können.
Denn im März 2008 hat die Kommission für Bau- und
Raumangelegenheiten des Deutschen Bundestages den Bau eines Tunnels
beschlossen.
Folgende Umbauten werden bis 2011 an dem Bürogebäude vorgenommen:
Das Gebäude erstreckt sich entlang der Kreuzung
Dorotheenstraße/Wilhelmstraße. Beide Straßen
kreuzen hier etwas asymmetrisch. Die Dorotheenstraße schwenkt
im Kreuzungsbereich nach links, um dann in gerader Richtung
weiterzuführen. Damit befindet sich das Gebäude an
prominenter Stelle. Der L-förmige Verwaltungsbau wird an
seinem optischen Schwerpunkt - der Ecke zur Straßenkreuzung
-- einen neuen Eingangsbereich erhalten. Durch einen Eckausschnitt
im Erdgeschoss werden Passanten von beiden Straßen in das
Gebäude eintreten können.
Ein zentrales Foyer im Erdgeschoss soll die Gebäudeflügel Dorotheenstraße und Wilhelmstraße miteinander verbinden und zugänglich machen. Aus dem Innenhof wird Tageslicht tief ins Gebäudeinnere fallen, sodass das Foyer seine volle Raumwirkung entfalten kann. Durch unterschiedlich breite Galerien in den einzelnen Ebenen sollen sich interessante Lichtwürfe und Blickbeziehungen ergeben. Die raumhoch verglaste Foyerfassade wird den Blick auf den Innenhof freigeben.
Ein Teil der Besprechungsräume wird zum Innenhof, die
Büroräume werden zu den Straßenseiten hin
ausgerichtet sein.
Die Straßen- und Hofseite werden unterschiedliche Fassaden erhalten. Geschoßhohe, leicht verschwenkte Ganzglas-Fassadenelemente werden den künftigen Nutzern des Gebäudes Ausblicke auf Kreuzung und Straßenfluchten geben. Passanten auf der Straßenebene hingegen werden je nach Blickrichtung die Fassade ganz unterschiedlich wahrnehmen - die verschwenkten Glaselemente sorgen für diesen Effekt.
Die Süd- und Ostfassade zur Hofseite hin wird ebenfalls komplett verglast mit außenliegendem Sonnenschutz. Die Fassadenelemente werden jedoch glatt am Gebäude anliegen und nicht partiell in den Hof verschwenkt sein.
Hauptnutzfläche: 6.880 m2
Nutzfläche: 7.380 m2
Bruttogrundfläche: 12.350 m2
Bruttorauminhalt: 41.650 m3
Baugenehmigung: 10/2007
Beginn Ausführungsplanung: 10/2007
Baubeginn: 04/2008
Fertigstellung Rohbau: 04/2010
Gesamtfertigstellung: 06/2011