Berlin: (hib/BOB) Einen periodischen
Regierungsbericht zur biologischen Vielfalt fordern die Fraktionen
von SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Dieser solle dem
Bundestag jeweils zum Ende der Legislaturperiode vorgelegt werden
und über die bilateralen Maßnahmen und multilateralen
Zusagen im Bereich der nachhaltigen Nutzung und des Schutzes der
biologischen Vielfalt informieren, schreiben die Fraktionen in
einem Antrag (
15/4661). Ihr Anliegen begründen sie
damit, dass sich die Zerstörung von Ökosystemen und der
Verlust an Arten in alarmierender Weise beschleunigen würden.
Pro Jahr werden laut Antrag rund 15 Millionen Hektar Wald
vernichtet; pro Tag sterben rund 150 Arten aus, heißt es.
Sollte die Zerstörung von Ökosystemen und der damit
einhergehende Verlust biologischer Vielfalt ungebremst
fortschreiten oder sich sogar beschleunigen, werden - so die
Befürchtung der Abgeordneten - in den kommenden Jahrzehnten
die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung auf unserem
Planenten unwiederbringlich zerstört. Des Weiteren wollen die
Koalitionsfraktionen, dass die Regierung bei der für dieses
Frühjahr angesetzten Geberkonferenz für Schutzgebiete
einen "aktiven und konstruktiven Beitrag" leistet. Sie müsse
sich dafür einsetzen, die Zusammenarbeit zwischen den
verschiedenen Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene im
Bereich des Schutzes der biologischen Vielfalt zu verstärken.
Dabei müsse das Ziel, bis 2010 die Verlustrate an
Biodiversität deutlich zu reduzieren, von allen betroffenen
Bundesministerien verfolgt werden. Die Weltbank und die regionalen
Entwicklungsbanken sollten ermutigt werden, in ihrer Projekt- und
Programmplanung den Schutz und die nachhaltige Nutzung der
biologischen Vielfalt stärker zu berücksichtigen und ihre
Aktivitäten an den Schnittstellen von Armutsbekämpfung
und Umweltschutz zu intensivieren. Aus der Sicht von SPD und
Bündnis 90/Die Grünen müsse die Regierung zudem
Maßnahmen verstärken, um auf internationaler,
europäischer und nationaler Ebene den Handel mit illegal
eingeschlagenem Tropenholz zu unterbinden. Die teilweise
erheblichen Anstrengungen von Entwicklungsländern im Bereich
des Umweltschutzes und der Ausweisung von Naturschutzgebieten und
Nationalparks sollten bei offiziellen Anlässen mehr in den
Vordergrund und damit ins öffentliche Bewusstsein gerückt
werden, so die Regierungsfraktionen weiter.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
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