Regierung: Lage in Pakistan nach dem Erdbeben nach wie vor
schwierig
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung/Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung - 15.02.2006
Berlin: (hib/BOB) Nach Auffassung der
Bundesregierung ist die Lage nach dem Erdbeben in Pakistan zwar
schwierig, aber von einer Katastrophe - nicht zuletzt dank des
milder als erwartet ausgefallenen Winters - kann nicht geredet
werden. Dies teilte die Regierung am Mittwochvormittag im
Entwicklungszusammenarbeitsausschuss mit. 250.000 Personen in
Pakistan lebten weiterhin in Lagern, aber die Mehrheit sei in ihre
Bergdörfer zurückgekehrt. Dort würden winterfeste
Unterkünftige nach wie vor dringend gebraucht. Die deutsche
Regierung habe mittlerweile 17 Millionen Euro für
humanitäre Hilfe in dem südasiatischen Land zur
Verfügung gestellt. Zahlreiche Vorhaben der
Entwicklungszusammenarbeit seien des Weiteren auf Maßnahmen
des Wiederaufbaus umgestellt worden: So gebe Deutschland 22
Millionen Euro für Hospitäler, mehr als 14 Millionen
für Schulen in der Nord-West-Grenzprovinz Pakistans und fast
32 Millionen Euro für Wohnhäuser in den ländlichen
Gebieten aus. Die CDU/CSU erkundigte sich, ob in Pakistan noch
immer Zollabgaben auf Hilfsgüter erhoben würden. Sie
regte an, die benötigten Güter im Land zu kaufen, um so
dem Problem zu entgehen. Die Bundesregierung sagte dazu, dieses
Problem bestehe immer noch. Die für den Winter erforderlichen
Iglus beispielsweise würden im Land selbst gekauft. Die
Liberalen erkundigten sich, warum - vier Monate nach dem Erdbeben -
noch immer kein schweres Räumgerät zum Einsatz komme. Die
Regierung wies darauf hin, dass oft nur Fußwege durch das
Gebirge führten. Die Linkspartei berichtete, dass nach
Mitteilung der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" die
Wetterlage eine medizinische Versorgung der Bevölkerung in den
Bergdörfern verhindert. So könnten Kinder und alte
Menschen, die teilweise an Krankheiten wie Lungenentzündung
litten, nicht versorgt werden. Bündnis 90/Die Grünen
waren der Ansicht, man könne "durchatmen", weil der Winter
nicht ganz so hart ausgefallen sei, wie befürchtet. Es gebe
dennoch viel zu tun. Das betreffe zum Beispiel die Frage der
Erdbebensicherheit. Der pakistanische Präsident Pervez
Musharraf habe dieses Thema selbst für vorrangig
erklärt.
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