Berlin: (hib/MPI) Die Deutschen suchen im
Durchschnitt vier Mal im Jahr ihren Hausarzt auf. Wie aus der
Antwort der Bundesregierung (
16/1847) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion
Die Linke (
16/1729) hervorgeht, lag der genaue
statistische Wert laut telefonischem Gesundheitssurvey 2003 bei
4,16. Männer kontaktierten den Hausarzt danach seltener (3,82
Mal) als Frauen (4,47 Mal). Weiter heißt es, die Versicherten
der gesetzlichen Krankenversicherung hätten im Jahr 2005
Zuzahlungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro geleistet. Pro
Kopf und Jahr seien dies durchschnittliche Zuzahlungen im Umfang
von 77 Euro. Darin nicht enthalten seien Ausgaben der Versicherten
für Selbstmedikation, etwa bei Erkältungskrankheiten. Die
Regierung fügt hinzu, dass für Bezieher von
Arbeitslosengeld II (Alg II) keine gesonderten Erhebungen gemacht
würden. Die Linksparlamentarier hatten in ihrer Anfrage
moniert, dass im Regelsatz des Alg II die Praxisgebühr,
Zuzahlungen und notwendige Eigenleistungen im Gesundheitswesen
nicht berücksichtigt seien, und auf eine Erhöhung des
Regelsatzes gedrungen. Dazu schreibt die Regierung, dass in der
monatlichen Regelleistung des Alg II und des Sozialgeldes "ein
Anteil von rund vier Prozent für Gesundheitspflege enthalten"
sei. Die Grundsicherung für Arbeitslose gewährleiste
deshalb "hinreichend Leistungen für die Gesundheit". Bei einer
Regelleistung von 345 Euro monatlich beziehungsweise 4140 Euro im
Jahr werde je Kalenderjahr eine Belastung von 82,80 als zumutbar
angesehen. Für chronisch Kranke belaufe sich der Wert auf
41,40 Euro. Zugleich verweist die Regierung darauf, dass dem
Gesundheitssurvey zufolge Hypertonie, chronische Bronchitis,
Arthrose, Rückenschmerzen, Schwindel und Depressionen bei
Arbeitslosen häufiger vorkommen als bei Erwerbstätigen.
Insgesamt schätzten Arbeitslose und insbesondere
Langzeitarbeitslose ihren allgemeinen Gesundheitszustand schlechter
ein als Leute mit Jobs.