Berlin: (hib/CMU) Die Häufung von Leukämie-Fällen in Geesthacht (Niedersachsen) ist offenbar zufällig. Das erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/2665) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/2515). Es gebe keine Belege dafür, dass das nah gelegene Atomkraftwerk Krümmel etwas mit den Erkrankungen zu tun habe. Nach Darstellung der Linksfraktion sind von 1990 bis 2005 in und um Geesthacht 16 Kinder an Leukämie erkrankt. Die Abgeordneten bezeichnen dies als statistisch hoch signifikant. Eine natürliche Ursache sei "extrem unwahrscheinlich". Sie berufen sich auf Medienberichte, denen zufolge am 12. September 1986 eine erhöhte Strahlenbelastung in Geesthacht gemessen wurde.
Die Bundesregierung weist die Ausführungen der Linksfraktion zurück. Die zugrunde liegenden Messdaten seien bis heute nicht wissenschaftlich belegt. Eine zufällige Leukämiehäufung sei zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. Mehrere Expertenkommissionen hätten sich mit den Krankheitsfällen in Geesthacht beschäftigt, ohne eine Ursache feststellen zu können. Auch dem Bundesumweltministerium lägen keine Daten aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein vor, die auf eine erhöhte Strahlung in Geesthacht hinwiesen, so die Bundesregierung.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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