Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll
gegen Zerstörungen auf Feldern mit gentechnisch
veränderten Pflanzen entschieden vorgehen. Dies verlangt die
FDP-Fraktion in einem Antrag (
16/2835). Zusammen mit Landwirten,
Pflanzenzüchtern und Unternehmen soll sie Strategien gegen
mutwillige Sachbeschädigungen entwickeln, um die Zukunft der
landwirtschaftlichen Züchtungsforschung und der
landwirtschaftlichen Produktion zu sichern. Darüber hinaus
solle die Regierung dem Bundestag über die Folgen der
Zerstörungen von Wertprüfungs- und Sortenversuchen und
deren Auswirkungen auf die High-Tech-Strategie der Regierung
berichten. Die Abgeordneten verlangen auch Informationen über
die Chancen der Anwendung der Züchtungsmethode "Grüne
Gentechnik". Mit Gentechnikgegnern und -befürwortern solle die
Regierung den öffentlichen Dialog suchen und sich um einen
Ausgleich der Interessen bemühen. Schließlich sei zu
prüfen, heißt es weiter, ob Schlussfolgerungen zu ziehen
sind, wenn öffentlich geförderte Vereine, Verbände
oder andere gesellschaftliche Gruppen an kriminellen Handlungen
beteiligt waren. Nach Darstellung der FDP hat es in diesem Jahr 18
Aktionen zur Zerstörung von Feldern an 15 Standorten gegeben.
Das Ausmaß reiche von geringfügigen Schäden bei
kommerziellen Bt-Maisfeldern bis zur Totalzerstörung vor allem
von Wertprüfungen. Bei den Wertprüfungen werden auf
kleinen Parzellen Zuchtlinien, deren Zulassung beantragt ist, mit
bereits zugelassenen Sorten verglichen, um so den
Züchtungsfortschritt der neuen Zuchtlinien dokumentieren zu
können, schreiben die Abgeordneten. Würden diese
Wertprüfungen behindert, so würde die Zulassung neuer
Sorten verhindert. Damit würde auch verhindert, dass der
Züchtungsfortschritt der Pflanzenzüchter von den
Landwirten genutzt werden kann. Berechtigten Forderungen nach einer
wissenschaftlichen Begleitung der "Grünen Gentechnik" werde
durch die Versuche der biologischen Sicherheitsforschung
nachgekommen, heißt es weiter. Diese hätten das Ziel,
Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und zu
verhindern.