Berlin: (hib/HIL) 159 Kinder unter 15
Jahren und 224 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren sind im Jahr
2005 in Deutschland bei Verkehrsunfällen gestorben. Im
Vergleich zum Jahr 1995 habe sich die Anzahl bei den Kindern um 62
Prozent und bei den Jugendlichen um fast 50 Prozent verringert,
heißt es in der Antwort der Bundesregierung (
16/2854) auf eine Kleine Anfrage der
Grünen (
16/2593). Kinder verunglückten
überwiegend als Fahrradfahrer (37 Prozent), als Mitfahrer im
Pkw (32 Prozent) und als Fußgänger (25 Prozent).
Jugendliche verunglückten dagegen vorwiegend als Mitfahrer im
Pkw (27 Prozent), Mofa-/Moped- (23 Prozent) und Fahrradfahrer (22
Prozent). Insgesamt kamen seit Einführung der amtlichen
Straßenverkehrsunfallstatistik im Jahr 1953 51.008 Kinder im
Straßenverkehr ums Leben. 28.417 Jugendliche zwischen 15 und
18 Jahren, deren Altersgruppe erst seit 1960 separat erfasst wird,
starben bis 2005 auf deutschen Straßen. Neben den Zahlen der
im Verkehr getöteten Kinder und Jugendlichen hatten sich die
Grünen nach den Plänen der Bundesregierung zur
Verbesserung der Mobilität der Jugend erkundigt. Besonders im
ländlichen Raum hätten Jugendliche verstärkt unter
mangelhafter Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) zu kämpfen. Die Bundesregierung betont in ihrer
Antwort, dass der ÖPNV zukunftsfähiger und individueller
werden müsse. Mit flexiblen Betriebsweisen wie dem Anrufbus
oder Anrufsammeltaxen solle ein wirtschaftliches und attraktives
Angebot aufrechterhalten werden, das dem
Bevölkerungsrückgang angepasst sei und sich an der
tatsächlichen Nachfrage orientiere. Eine Verbesserung der
Verkehrssicherheit und einen Rückgang der Unfallzahlen junger
Autofahrer erwartet die Bundesregierung von dem Modellversuch
"Führerschein mit 17". Grund dafür solle einerseits die
mäßigende Wirkung des erwachsenen Beifahrers,
andererseits die durch die frühe Fahrpraxis gesteigerte
Fahrkompetenz der Jugendlichen sein.