Berlin: (hib/MAR) Der so genannte
BND-Untersuchungsausschuss soll sich auch mit dem Fall des in
Bremen geborenen Türken Murat Kurnaz befassen, der unter
Terrorverdacht mehrere Jahre in Guantanamo inhaftiert war. In einem
gemeinsamen Antrag (
16/3028) fordern 164 Oppositionsabgeordnete
eine Ergänzung des Untersuchungsauftrages um verschiedene
Punkte. Geklärt werden soll etwa, welche Bemühungen von
der Bundesregierung unternommen wurden, um Kurnaz Hilfe zu leisten
und seine Freilassung zu erreichen. Insbesondere geht es dabei um
die Frage, ob und welche Angebote US-amerikanischer Stellen es
für seine Freilassung gegeben hat, ob sie von deutscher Seite
abgelehnt wurden oder ungenutzt blieben und wenn ja, warum. Weitere
Ergänzungen betreffen die Überwachung von Journalisten
durch den Bundesnachrichtendienst (BND). Hier soll der
Untersuchungsausschuss auf der Grundlage des Berichts des
Sonderermittlers Gerhard Schäfer unter anderem Klarheit
schaffen, wer wann innerhalb des Bundeskanzleramtes, des BND sowie
gegebenenfalls innerhalb weiterer Sicherheitsbehörden des
Bundes Kenntnis davon hatte und wer die politische Verantwortung
für mögliche Missstände in diesem Bereich
trägt. Ergänzend soll darüber hinaus der Frage
nachgegangen werden, wie sichergestellt ist bzw. wird, "dass
künftig eine Wiederholung von rechtswidrigen
Überwachungen von Berufsgeheimnisträgern durch die
Dienste ausgeschlossen ist".