Berlin: (hib/VOM) Die Zahl der mittelständischen Unternehmen, denen eine Bank in Kreditverhandlungen kein konkretes Angebot unterbreitet, ist zwischen 2004 und 2005 von 350.000 auf 170.000 gesunken. Damit habe sich die Kreditablehnungsquote von 44 auf 28 Prozent reduziert, teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/4993) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/4729) mit. Allerdings seien sehr kleine Unternehmen mit weniger als fünf Vollzeitbeschäftigten mit einer von 53 auf 35 Prozent gesunkenen Ablehnungsquote von dieser Entwicklung nicht gleichermaßen begünstigt worden wie größere Mittelständler.
Wie es weiter heißt, sind nach Schätzungen der Kfw-Bankengruppe im Jahr 2005 im gesamten Mittelstand bis zu 24 Milliarden Euro nicht oder verspätet investiert worden, weil Kreditverhandlungen gescheitert sind. Insgesamt seien davon mittelständische Unternehmen mit rund 870.000 Beschäftigten betroffen gewesen. Als Folge unterbliebener Investitionen seien dadurch möglicherweise bis zu 44.000 Arbeitsplätze nicht geschaffen worden. Bei den Kleinunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten in den neuen Ländern, die 2005 Finanzierungsschwierigkeiten hatten, seien etwa 45.000 Arbeitnehmer beschäftigt gewesen. Bis zu 2.300 Arbeitsplätze seien möglicherweise aufgrund dieser Finanzierungsschwierigkeiten nicht entstanden, so die Regierung. Dies zeige, heißt es weiter, dass Finanzierungsschwierigkeiten und die dadurch unterbliebenen Investitionen 2005 rund fünf Prozent Beschäftigungswachstum verhindert haben dürften.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Michael Klein, Dr.
Susanne Kailitz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Günter
Pursch, Annette Sach, Bernadette Schweda, Alexander Weinlein,
Siegfried F. Wolf