Berlin: (hib/MVF) Den Zusammenhang von
Patenten und fehlenden Anreizen für die Entwicklung von
Medikamenten, die vor allem in ärmeren Ländern
benötigt werden, thematisiert die Linksfraktion in einer
Kleinen Anfrage (
16/5177). Für Medikamente gegen
Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose bestehe keine
kaufkräftige Nachfrage, so die Fraktion. Schon existierende
Arzneimittel beispielsweise zur Behandlung von HIV/Aids würden
durch Patentmonopole zu teuer verkauft. Die Abgeordneten schreiben,
dass bereits jetzt die Gewinne durch Patente nicht mehr
ausschließlich in die Forschung gingen, sondern für
Werbezwecke verwendet würden. Die Regierung soll darlegen,
welche konkreten Schritte sie unternimmt, um eine Pharma-Forschung
zu ermöglichen, die Medikamente gegen Krankheiten in
Entwicklungsländern entwickelt. Insbesondere die Stellung der
Regierung zu Alternativen zu Patenten interessiert die
Linksfraktion. Die Abgeordneten wollen weiter wissen, ob sich die
Bundesregierung für Lockerungen beim Schutz des geistigen
Eigentums zugunsten einer preisgünstigen Versorgung der
Entwicklungsländer mit Medikamenten einsetzt, wie von den
WTO-Staaten 2001 beschlossen.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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