Berlin: (hib/VOM) In "wichtigen
Kernfragen" der so genannten Doha-Verhandlungsrunde der
Welthandelsorganisation (WTO) zur Liberalisierung des Welthandels
steht eine Einigung weiterhin aus. Dies teilt die Bundesregierung
in ihrem Bericht zum Stand der Doha-Runde und zum Treffen der
EU-Handelsminister am 22. Juli dieses Jahres in Brüssel (
16/6287) mit. Ein erfolgreicher Abschluss der
Doha-Runde mit einem "ehrgeizigen und ausgewogenen Ergebnis" bleibe
das oberste Ziel der Handelspolitik für die EU. Angesichts der
"enormen wirtschaftlichen Bedeutung" der Verhandlungen für die
exportorientierte deutsche Wirtschaft unterstütze die
Bundesregierung dieses Ziel. Sie verweist auf bereits erzielte
Verständigungen in "wichtigen Teilfragen", vor allem im
Interesse der Entwicklungsländer. Diese Verhandlungen seien
auf absehbare Zeit die letzte Chance, die Doha-Runde erfolgreich
abzuschließen, bevor kommende Wahlen wieder zu einer
möglichen politischen Stagnation führen. Die vorliegenden
Verhandlungspapiere verlangten von allen Beteiligten
Kompromissbereitschaft, und es sei Aufgabe der WTO-Mitglieder, auf
dieser Basis über noch bestehende Differenzen zu verhandeln.
Neben den sich bislang ablehnend äußernden
Entwicklungsländern liege auch ein besonderer Fokus auf den
USA. Die derzeitige Neuregelung der US-Landwirtschaftsgesetzgebung
und die Verlängerung der Handlungsvollmacht des
US-Präsidenten könnten den weiteren Verhandlungsverlauf
maßgeblich beeinflussen, heißt es. Beim Treffen in
Brüssel habe EU-Handelskommissar Peter Mandelson die
Unterschiede zwischen den Verhandlungspositionen als "nicht mehr
sehr groß" bezeichnet. Dennoch sei unklar, ob ein Erfolg bis
zum Jahresende erreicht werden könne. Ein Scheitern der
Doha-Runde würde eine Schwächung multilateraler
Verhandlungen insgesamt nach sich ziehen und damit auch auf andere
Verhandlungsfelder wie etwa das Nachfolgeabkommen zum
Kioto-Klimavertrag haben.
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