Berlin: (hib/VOM) Die FDP-Fraktion fordert
die Bundesregierung in einem Antrag (
16/8176) auf, ihre bisherige Förderpolitik
im Bereich Tourismus und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu
korrigieren. Die Regierung solle ein Gesamtkonzept entwickeln, das
Schwerpunkte setzt und nur die effizientesten Projekte
fördert. Die bisherige Tourismusförderung in
Entwicklungsländern müsse nach ihrer ökologischen,
ökonomischen und sozialen Effizienz neu bewertet werden,
heißt in dem Antrag. Die Förderschwerpunke in
Entwicklungsländern müssten zusammen mit der
Tourismuswirtschaft festgelegt werden. Ziel müsse es sein, so
die Abgeordneten, sich auf zukunftsweisende Projekte zu
konzentrieren. Indem die touristischen Aufgaben im
Bundeswirtschaftministerium konzentriert werden, sollten die
Potenziale der Tourismusbranche in der Entwicklungszusammenarbeit
ausgeschöpft werden, heißt es weiter. Zusammen mit der
Tourismuswirtschaft sollte auch weiterhin ein entschiedenes
Vorgehen gegen "Sextourismus" gewährleistet bleiben. Die
Fraktion bezieht sich unter anderem auf Zahlen der
Welttourismusorganisation UNWTO, wonach im Jahr 2020 weltweit 1,6
Milliarden Touristenankünfte und Ausgaben der Reisenden von 2
Billionen US-Dollar erwartet werden. Profitieren davon würden
vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer. Derzeit
hingen weltweit 234,3 Millionen Arbeitsplätze direkt oder
indirekt vom Tourismus ab, das seien rund 8,7 Prozent aller
Arbeitsplätze. Das Handlungsfeld Tourismus dürfe in der
deutschen Entwicklungszusammenarbeit nicht länger als
"nachrangige Angelegenheit" eingestuft werden, betont die Fraktion.
Tourismus müsse ein eigenständiges,
querschnittsorientiertes Handlungsfeld innerhalb der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit werden.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
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