Berlin: (hib/AS) In Deutschland
entsprechen 62 Prozent der Oberflächengewässer bislang
nicht den Anforderungen der europäischen
Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Dies geht aus der Antwort der
Bundesregierung (
16/8368) auf eine Kleine Anfrage (
16/8159) von Bündnis 90/Die Grünen (
16/8159) hervor. Darin heißt es weiter,
dass das der geforderte Standard für einen guten chemischen
Zustand des Grundwassers bei 52 Prozent nicht ohne weitere
Maßnahmen erreicht werden kann. Die Zahlen stammen jedoch aus
dem Jahr 2004. Neue Messprogramme sind im Jahr 2007 angelaufen,
bisher sind die Daten aber noch nicht vollständig ausgewertet
worden. Als häufigste Ursache für den "nicht guten
Zustand" des Grundwassers wird in der Antwort der Regierung die
Belastung mit Stickstoff, vorwiegend Nitrat, angegeben. Daneben
werden vereinzelte Belastungen durch Chlorid, Sulfat, bestimmte
Pflanzenschutzmittel und Schwermetalle genannt. In ihrer Anfrage
hatten die Grünen erklärt, dass mehr als 50 Prozent der
Grundwasservorkommen in Deutschland bis 2015 einen so genannten
"guten Zustand" nicht erreichen würden. Diesen fordere aber
die WRRL. Die Grünen kritisieren in diesem Zusammenhang, dass
bisher nur "lückenhaft" erforscht sei, wie sich bestimmte
Gifte auf die Biodiversität und damit auf die
Grundwasserökosysteme auswirken.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sandra Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Annette Sach,
Bernadette Schweda, Alexander Weinlein, Siegfried F. Wolf