Berlin: (hib/MPI) Die Bundesagentur für Arbeit (BA) beabsichtigt, künftig nur noch diejenigen Jugendlichen als Altbewerber zu erfassen, die sich bereits in früheren Jahren um eine Ausbildungsstelle bemüht haben. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/8733) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke ( 16/8628) weiter schreibt, lag die Zahl der Altbewerber nach dieser Definition im Jahr 2006 mit 302.000 um gut 80.000 niedriger als die entsprechende Zahl in der BA-Statistik. Bislang erfasse die BA in ihrer Geschäftsstatistik die Bewerber als Altbewerber, die die Schule "nicht im aktuellen Schulentlassjahr verlassen haben". Danach habe die Zahl der im Berichtsjahr 2006/2007 gemeldeten Altbewerber zum 30. September 2007 rund 385.000 betragen und über dem Vorjahresniveau gelegen.
Mit Blick auf den geplanten Ausbildungsbonus fügt die Regierung hinzu, es sei "möglich, dass Unternehmen, die in den letzten Jahren wenig oder nicht ausgebildet haben, jetzt zusätzlich ausbilden" - und damit nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung ( 16/8718) berechtigt wären, den Bonus zu erhalten. Die Linke hatte in ihrer Anfrage auch die vorgesehene Methode zur Feststellung der Zusätzlichkeit - eine über dem Durchschnitt der Zahl der Ausbildungsplätze der vergangenen drei Jahre liegende Zahl - kritisiert. Dazu heißt es in der Antwort, jede Definition der Zusätzlichkeit habe ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Zudem liefe ein strengeres Kriterium dem Ziel entgegen, in kurzer Zeit vielen Altbewerbern zu einem Ausbildungsplatz zu verhelfen.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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